Zu aggressiv? Ein Rüffel für Jocher

EHC-Verteidiger leistet sich zwei Strafzeiten. Manager Christian Winkler fürchtet, das schade der Mannschaft. "Er muss seine Energie kanalsiieren."
MÜNCHEN Es war Zeit für den Joker. Beim Spiel des EHC München gegen Freiburg (8:1) gab der eisenharte Markus Jocher unter frenetischem Jubel der Fans sein Heimspiel-Debüt. Doch Jocher wurde nicht nur gefeiert, er bekam auch einen kräftigen Rüffel. Manager Christian Winkler nahm sich seinen Teilzeit-Profi nach dessen zweiter Strafzeit zur Brust. „Markus bringt viel Energie mit, aber die muss er auch kanalisieren, sonst schadet er der Mannschaft“, erklärte Winkler, „ich habe ihm gesagt: ,Markus, das ist hier immer noch ein Sport, kein Entertainment, wo man dem Publikum was bieten muss.’“
Geboten hatte der Joker dem Publikum viel. Krachende Checks, einen Fausthieb, viel Energie. Trainer Pat Cortina: „Die Strafen gehören zu ihm dazu. Jocher ist ein Gesamtpaket.“ Und ein Gesamtkunstwerk: Als er nach dem Sieg seinen typischen Schuhplattler aufführte, stand eine Nähmaschine neben ihm auf dem Eis. Jocher ist Nähmaschinenfachverkäufer.
Matthias Kerber