Zockerei um Routinier Benda

Der bislang ausgeliehene Ex-Nationalspieler soll beim EHC bleiben. Doch vor dem Derby pokert Nürnbergs Manager Funk – und der Spieler selbst stichelt gegen die Ice Tigers.
Gregor Röslmaier |
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Erfolgreiches Comeback in München: Jan Benda (l.). Nun will der EHC ihn für länger halten.
sampics Erfolgreiches Comeback in München: Jan Benda (l.). Nun will der EHC ihn für länger halten.

Der bislang nur ausgeliehene Ex-Nationalspieler soll beim EHC München bleiben. Doch vor dem Derby pokert Nürnbergs Manager Lenz Funk – und der Spieler selbst stichelt gegen die Ice Tigers.

München - Weihnachten, das Fest der Liebe? Vergessen und vorbei, zwischen den Nürnberg Ice Tigers und dem EHC fliegen nach den Festtagen die Giftpfeile – und zwar nicht nur wegen des Derbys am Mittwoch (19.30 Uhr). Neben dem Eis gibt es einen Brennpunkt: Es geht um Jan Benda, der bislang von den Ice Tigers an den EHC ausgeliehen ist.
Der Hintergrund: Nürnberg startete schwach, nach drei Spielen wurde Coach Andreas Brockmann entlassen und durch Ex-Nationalspieler Peter Draisaitl ersetzt. Beim neuen Trainer bekam der Routinier keine Chance. Da schlug der EHC zu und holte den Ex-Hedos-Star zurück. Gründe für die Ausmusterung, sagt Benda, wurden nicht genannt.

Zwar ist Benda vorerst nur bis einschließlich Silvester ausgeliehen, doch jetzt ist klar: Der EHC will den 39-Jährigen bis Saisonende behalten. Immer wieder lobt Manager Christian Winkler die Einstellung und die Führungsqualitäten Bendas. Ice Tigers-Manager Lenz Funk wundert sich: „Ich habe zwar gehört, dass der EHC ihn behalten will, auf mich ist aber noch keiner zugekommen, vielleicht ist das auch Verhandlungstaktik.“

Taktik? Bislang zahlte der EHC nur eine niedrige Leihgebühr, auf dem Gehalt blieben die Ice Tigers sitzen. „Wenn der EHC meint, nur 50 Prozent vom Lohn bezahlen zu müssen, dann kommt Benda eben wieder zurück“, sagt Funk gereizt, „mir ist das dann wurscht.“ Allerdings fügt der Sportchef der Ice Tigers gleich noch hinzu: „Unser Kader ist voll! Kommt er wieder, wird er nicht viel spielen.“ Was jedoch nicht einmal Funk will: „Das wäre dann die schlechteste Variante für alle Seiten.“

Es gibt somit Gesprächsbedarf. EHC-Manager Winkler nimmt die Zockerei gelassen und sieht keinen Grund zur Eile: „Wir werden uns am Mittwoch in Nürnberg zusammensetzen – und dann bleibt Benda bei uns.“ Denn an sich ist die Sache klar: Nürnberg möchte Benda vom Lohnzettel streichen, der EHC braucht ihn nach den Ausfällen von Noah Clarke und Bryan Adams (beide Schulter-OP) dringend.

Für Benda selbst hat die Partie gegen den Noch-Arbeitgeber somit durchaus ihren ganz eigenen Reiz: Er will es den Ex-Kollegen zeigen. Und vor allem soll ihn Trainer Draisaitl in Top-Form zu sehen bekommen. „Das Spiel wird sehr interessant für mich. Wenn ich ein Tor machen könnte, wäre das sehr befriedigend“, sagt Benda. Und lässt sich doch noch zu einem Konter gegen die Ice Tigers hinreißen: „Die sind Tabellenletzter, wir sind Playoff-Kandidat, das sagt doch schon alles.“

Doch beim EHC ist man gewarnt: Nürnberg spielte lange eine schwache Saison, zuletzt kamen die Franken aber immer besser in Schuss. Vier Siege aus den letzten sechs Spielen brachten das Schlusslicht wieder in Reichweite zu den restlichen Teams.
 

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