Ziffzer: Comeback beim EHC?

Der frühere 1860-Sanierer ist im Falle des DEL-Aufstiegs als Geschäftsführer bei den Münchner Eishacklern im Gespräch. „Die wollen etwas aufbauen“
von  Abendzeitung
Stefan Ziffzer ging im Unfrieden von 1860.
Stefan Ziffzer ging im Unfrieden von 1860. © az

Der frühere 1860-Sanierer ist im Falle des DEL-Aufstiegs als Geschäftsführer bei den Münchner Eishacklern im Gespräch. „Die wollen etwas aufbauen“

MÜNCHEN Beim TSV 1860 haben sie Stefan Ziffzer einst vom Hof gejagt nach seiner durchaus legendären Wutrede gegen den damaligen Löwen-Präsidenten Albrecht von Linde („Der Fisch stinkt vom Kopf“).

Nun zeichnet sich ein Comeback des 56-Jährigen auf der Münchner Sportbühne ab – allen Anschein nach ist Ziffzer, für den Fall, dass der Klub wie erwartet in die DEL aufsteigen sollte, als Geschäftsführer beim EHC München im Gespräch. Bisher hat dieses Amt Jürgen Bochanski inne, in Personalunion auch Gesellschafter, Mäzen und Präsident des Vereins. Den Geschäftsführer-Posten erledigt Bochanski aber nur nebenher. Die DEL-Statuten sehen dagegen einen hauptamtlichen Geschäftsführer vor. In diesem Zusammenhang fällt im Umfeld des EHC schon seit Tagen immer wieder der Name des frühren 1860-Geschäftsführers Ziffzer.

Doch wäre Ziffzer, der nach seiner fristlosen Kündigung bei 1860 im Mai 2008 hauptsächlich Privatier ist, überhaupt bereit für den Weg zurück auf die Sportbühne? „Jederzeit, klar“, sagt Ziffzer lachend auf AZ-Nachfrage. Allerdings fügt Ziffzer auch hinzu: „Über ungelegte Eier sollte man nicht reden.“ Heißt wohl: Es gibt Gespräche, doch noch ist nichts beschlossen.

Doch interessiert am Job bei den Eishacklern scheint Ziffzer wohl zu sein. „Es ist ja kein Geheimnis, dass ich Eishockey für eine unheimlich faszinierende Sportart halte, den EHC München mag und schon früher in dem Bereich tätig war“, sagt er. Tatsächlich war Ziffzer in den 90er Jahren Präsident des EHC Klostersee, sein Sohn Youri war deutscher Nationalgoalie und ist eben mit Hannover als Ersatzgoalie DEL-Meister geworden.

Was also spräche gegen ein Engagement? Möglicherweise Ziffzers One-Man-Show bei 1860. Der gebürtige Pfälzer hat, positiv formuliert, einen stark ausgeprägten Charakter, er scheut keinerlei Konflikte, auch nicht mit seinen Vorgesetzten. „Ach, Präsident Jürgen Bochanski kenne ich schon seit zehn Jahren. Er ist ein sehr fähiger Mann“, sagt Zifffer dazu nur. Eine weitere Fisch-stinkt-vom-Kopf-Rede droht wohl eher nicht. Und über Ziffzers kaufmännische Qualitäten gibt es keine Diskussion: Ziffzer rettete einst erst das DSF, ehe er 1860 vor allem mit dem Verkauf der Stadionanteile an den FC Bayern erfolgreich vor der Insolvenz bewahrte – sich aber wegen seiner Nähe zu den Bayern-Bossen den nachhaltigen Zorn vieler Löwenfans zuzog.

Doch Ziffzer ist nicht nur Sanierer, sondern gilt auch als Stratege. Und genau diese Fähigkeit bräuchte er beim EHC. „Der EHC ist in keiner Notlage. Im Gegenteil: die wollen etwas aufbauen“, sagt Ziffzer. Mit ihm?

Filippo Cataldo

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