Wut über Billig-Eishockey

EHC-Coach Pat Cortina ärgert sich nach der Pleite gegen Tölz über seine Spaßbremser. Und machte sie direkt nach dem Spiel "rund".
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Und da polterte er los: EHC-Coach Pat Cortina.
Rauchensteiner/Augenklick Und da polterte er los: EHC-Coach Pat Cortina.

EHC-Coach Pat Cortina ärgert sich nach der Pleite gegen Tölz über seine Spaßbremser. Und machte sie direkt nach dem Spiel "rund".

MÜNCHEN Die Spielerfrauen standen gesammelt im Kabinengang und warteten. Und warteten. Und warteten.

Über eine Stunde lang. Denn ihre Männer, die Spieler des EHC München, mussten sich am Sonntag nach der 1:2-Pleite im Eishockey-Derby gegen die Bad Tölzer Löwen erst einmal eine Standpauke von Trainer Pat Cortina anhören. Denn der Italo-Kanadier war angesichts der teils desolaten Vorstellung seiner Truppe in Rage. „Auswärts, da sind wir diszipliniert, aber bei den Heimspielen sehe ich so gut wie nichts von dem, was ich sehen will“, sagte der 44-Jährige, „Tölz hat härter gearbeitet als wir. Wir wollen den einfachen Weg gehen und glauben, dass man mit Abkürzungen auf die Erfolgsspur kommt. Das ist Betrug. Gegen sich selbst, an den Zuschauern. Das ist billig.“

Und Cortina hat dem Billig-Eishockey, das der EHC in den zwei bisherigen Heimspielen hingelegt hat, den Kampf angesagt. Der Coach setzte vor dem Spiel am Donnerstag (20 Uhr, Olympia-Eishalle) gegen Schwenningen eine exzessive Videoanalyse an. „Meine Spieler sollen mit eigenen Augen sehen, wie unterschiedlich sie agieren, wenn sie glauben, dass sie dem Gegner überlegen sind und wenn sie denken, dass sie alles geben müssen. Wer bitte sind wir, dass wir glauben, besser als irgendjemand in dieser Liga zu sein? Erfolg muss man sich erarbeiten, das tun wir so nicht.“

Dabei hat Cortina vor der Saison versprochen, dass seine Mannschaft den Fans viel Spaß machen würde, weil sie die „am härtesten arbeitende Team“ der 2. Liga seien. Und wieviel Spaß hat Cortina zur Zeit selber an seiner Truppe bei den Heimspielen? „Nicht viel“, sagt er, senkt den Blick und schüttelt den Kopf. „Leider nicht viel.“ Der EHC als Spaßbremse für den eigenen Coach?

Matthias Kerber

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