Wrestling-Szenen beim EHC Red Bull München! Abeltshauser rauft sich mit Wolfsburgs Miele

München - Da bleibt nur noch die Frage nach dem Ring-Namen: Der Bulle von Tölz? Nicht eindeutig genug. The Bavarian Barbarian (dt.: Der bayerische Barbar)? Oder vielleicht doch der schon gängige Spitzname King Koni?
Abeltshauser raufte sich mit dem Wolfsburger Miele
Beim EHC Red Bull München sind sie nun ins Wrestling eingestiegen. Siehe die Sekunden nach dem letzten Spiel 2024 gegen die Grizzlys Wolfsburg, als EHC-Verteidiger Konrad Abeltshauser den Wolfsburger Andy Miele am Ende einer Rauferei aufs Eis schickte. King Koni in The-Undertaker-Manier gegen den Rey-Mysterio-kleinen Wolfsburger. Und auch in der EHC-Kabine ist Wrestling angesagt: Der Spieler des Spiels bekommt nun einen Siegergürtel überreicht, wie man ihn zum Beispiel aus der WWE kennt.
Der EHC versteht sich, wie die Wrestler, in dieser Saison auf die ganz große Show. Die neue Arena. Letztens die Banner-Zeremonie für Michael Wolf - so herrlich und angemessen würdevoll, dass sie fast gar nicht mehr enden wollte. Und jetzt die großen und runden Nummern, die der US-Sport so sehr anhimmelt: Markus Eisenschmid hat nun 100 DEL-Treffer auf dem Konto, eine Marke, die erst 184 Spieler in der Ligageschichte erreichten. Und Yasin Ehliz ist mit nun 273 Punkten gleichauf mit Yannic Seidenberg als bester Scorer des EHC. In den DEL-Jahren wohlgemerkt, ligaübergreifend liegt Mike Kompon mit 352 Zählern noch vorn.
Kaltenhauser über Ehliz: "Er ist ein absoluter Topspieler"
"Die Zahlen sprechen für sich", sagte Trainer Max Kaltenhauser zu Ehliz' großer Nummer und lobte den Stürmer als "demütigen Charakter", der "sehr beliebt in der Mannschaft und auch bei uns Trainern" sei. "Ein absoluter Topspieler." Doch Kaltenhauser fügt auch an: "Ich möchte trotzdem in diesem Zusammenhang nicht immer die Punkte in den Vordergrund stellen, auch wenn sich der Yasin das verdient hat wie auch der Eisi mit einem wahnsinnig wichtigen Tor für uns."
Dann kam das Aber: Kaltenhauser hob exemplarisch eine Aktion Maximilian Kastners hervor, der "für die Mannschaft die Scheibe frisst". Schüsseblocken stehe "nicht in der Zeitung", aber "das macht die Mannschaft aus." Über Abeltshausers Einlage sprach er nicht, aber nachdem im Vorlauf Emil Johansson von Darren Archibald mit dem Stock gegen den Hals drangsaliert worden war - auch das ein Einstehen fürs Team.

Eisenschmied sieht EHC auf dem richtigen Weg
"Ich fand, dass wir Teamgeist bewiesen haben", meinte Eisenschmid zu dem Comeback-Sieg. Der Stürmer sieht seinen EHC durch den Comeback-Sieg gegen Wolfsburg ohnehin auf dem richtigen Weg. Das kann man, je nach Statistik, so oder so sehen: Auf die vorigen fünf Partien gesehen ist der EHC Zehnter, in den vorigen zehn Spielen Vierter. In fünf Spielen im Dezember ging der EHC in Front, siegte immer. Schoss der Gegner das erste Tor, gewann der EHC aber nur eine der sechs Partien.
Das Comeback gegen Wolfsburg - aus Eisenschmids Sicht "ein Meilenstein". Dämpfer gebe es immer mal, aber seine Truppe sei nun "konstanter in den Antworten, die wir geben". Und darum gehe es: um die Entwicklung als Team unter der Saison. Im ersten Spiel des neuen Kalenderjahres steht sie gegen einen direkten Widersacher auf der Probe. Der EHC tritt bei den Kölner Haien, drei Zähler hinter dem EHC auf Rang sechs, an (Freitag, 19.30 Uhr/Magentasport).
München will zum "Showstopper" werden
Drei Duelle in Serie haben die Rheinländer für sich verzeichnet. Und sie haben auch neben Justin Schütz (fünf Tore in den vorigen beiden Duellen mit seinem Ex-Team) einen im Kader, der sich auf die ganz große Show versteht: Goalie Julius Hudacek, der wegen seiner ungewöhnlichen Feiereinlagen nach Heimsiegen auch den Spitznamen "Hudashow" bekommen hat. Der EHC will zum "Showstopper" werden. Wäre auch ein griffiger Wrestler-Name.