Wiedersehen mit Haukeland: Hält die EHC-Serie auch gegen Düsseldorf?

Münchens Coach Don Jackson redet nach dem 4:1 den strauchelnden Erzrivalen Augsburg stark. Der Bub von Verteidiger Jonathon Blum malt fürs heutige Wiedersehen mit einem Ex-EHC-Helden ein Bild.
von  Martin Wimösterer
Klare Sache: Max Kastner (links) und Patrick Hager (Mitte) bejubeln das 1:0. Augsburgs Goalie Markus Keller ist geschlagen.
Klare Sache: Max Kastner (links) und Patrick Hager (Mitte) bejubeln das 1:0. Augsburgs Goalie Markus Keller ist geschlagen. © IMAGO/Beautiful Sports

München - Die ganz großen Gefühle, sie gab es auch diesmal im ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion. So, wie es sich für ein Derby zwischen den Augsburger Panthern und dem EHC Red Bull München gehört.

EHC-Coach Don Jackson spricht Augsburg Mut zu 

Diesmal aber mischte sich zum Stolz über den 4:1-Sieg bei den Münchnern ein eigenartiger Beigeschmack: das Bangen mit dem Erzrivalen. Denn jede Niederlage schickt die Panther ein Stück weiter Richtung Abgrund. Augsburg ist Vorletzter der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Läuft es dumm und einer der drei Aufstiegsanwärter Krefeld, Kassel oder Dresden gewinnt den DEL2-Pokal, steigt auch der Vorletzte der DEL in die Zweite Liga ab.

Dass es Augsburg erwischt, wollen die EHCler nicht. Dann gäbe es den großen Spaß und die tüchtige Einnahmequelle, die Derbys ja nicht mehr. Bei aller Rivalität waren die Panther und der EHC zuletzt auffällig nett zueinander.

Auf der Pressekonferenz nach der Partie sprach EHC-Coach Don Jackson von "zwei ausgeglichenen Dritteln". Eine charmante Flunkerei, um den zarten Funken Euphorie des Gegners nach dem Trainerwechsel nicht schon wieder zu ersticken. Jackson hieß den Augsburger Feuerwehrmann Kai Suikkanen "Willkommen in der Liga" und gab ihm warme Worte mit.

Münchner dominieren Partie bei den Panthers 

Davon wollte der Finne nichts wissen, sprach geradeheraus vom "fürchterlichen zweiten Drittel" seiner Panther. Der EHC hatte die Gastgeber da über lange Phasen im eigenen Drittel eingeschnürt. Dass das Spiel nach Toren von Maximilian Kastner und Zach Redmond vor dem Schlussdrittel überhaupt noch offen war, verdankten die Augsburger ihrem Torhüter Markus Keller und einer vertändelten Scheibe Konrad Abeltshausers neben dem eigenen Tor - 1:2 durch Terry Broadhurst. Yasin Ehliz: "Beim Gegentor haben wir ein bisschen geschlafen." Es sollte das Einzige bleiben.

Suikkanen hat die Sturmschwäche als Hauptproblem ausgemacht. "Jeder will einen Crosby oder Gretzky haben. Aber man sollte nicht dem nachweinen, was man nicht hat. Es ist mein Job als Trainer, die vorhandenen Spieler besser zu machen." Er weiß, wovon er spricht: 2018/19 übernahm er den HC Bozen als Tabellenletzten und holte den Titel!

EHC mit neuntem Auswärtssieg in Folge

Auch der EHC hat die Superstars Sidney Crosby und Wayne Gretzky nicht - aber Yasin Ehliz. Er erhöhte direkt zum Start des dritten Abschnitts und hat nun im neunten Spiel in Serie gescort. Sein kongenialer Partner Austin Ortega setzte noch den Deckel aufs Spiel drauf. Der EHC ist, bei allem Mitgefühl für die Schwaben, nicht die Wohlfahrt und sackte alle drei Punkte ein. Es war der neunte Auswärtssieg von Patrick Hager und Co. in Folge - so eine Serie war dem Klub noch nie gelungen.

Münchner wollen gegen Düsseldorf weiter siegen 

Im Kalenderjahr 2022 ist der EHC nach Siegen klar die beste Mannschaft der DEL. Einer, der dazu beigetragen und sich in gerade einmal vier Monaten ins EHC-Rekordbuch spielte, kehrt nun wieder ins Olympia-Eisstadion zurück: Henrik Haukeland, mit nur 1,65 Gegentoren im Schnitt Rekordhalter der Klubgeschichte.

Der Norweger spielt nun aber für die Düsseldorfer EG, die am heutigen Mittwoch um 19.30 Uhr beim EHC antritt. Jackson Blum hat aus Freude übers Wiedersehen extra ein Bild gemalt: Haukeland bei einer Parade, im gelb-roten DEG-Trikot. Geht es nach seinem Papa Jonathon, dem EHC-Verteidiger, kann der alte Kumpel heute gern mal ein paar Schüsse reinlassen.

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