Wie stark ist der EHC? - Cortina und die Luft nach oben

MÜNCHEN - Beim erfolgreichen Aufsteiger EHC München lichtet sich das Lazarett. Doch Trainer Cortina glaubt: „Jetzt beginnt die schwierigste Zeit.“ - Schon am Freitag treffen die Eishackler auf Mannheim.
So langsam scheint sich in München wirklich herumgesprochen zu haben, dass Langeweile und der EHC München einfach nicht zusammenpassen. Für das kommende Heimspiel am Freitag gegen Mannheim (19.30 Uhr) haben die Eishackler bereits mehr als 4000 Karten verkauft. Nach dem ausverkauften Hass-Derby gegen Augsburg und dem darauf folgenden dramatischen Weltrekord-Spiel gegen Straubing, das der Aufsteiger erst nach dem 42. Penalty verlor, schon das dritte Heimspiel hintereinander vor vollen Tribünen am Oberwiesenfeld. „Das wird wieder eine stattliche Kulisse. Ich Freude mich auf die tolle Stimmung in der Eishalle“, sagt Manager Christian Winkler.
Die Münchner Eishackler, als Aufsteiger nach 22 Spielen mit 34 Punkten derzeit Tabellensechster und auf Playoff-Kurs, sind längst in der DEL angekommen. Nun geht es darum, sich richtig in der höchsten Spielklasse zu etablieren. „Jetzt beginnt der schwierigste Teil der Saison“, warnt denn auch Coach Pat Cortina. Und ergänzt: „Wir müssen die Leistungen, die wir bisher gebracht haben, bestätigen.“
Was Cortina meint: Gegen fast jeden Gegner hat der EHC nun schon zwei Mal gespielt, die Konkurrenten haben sich eingestellt auf das körperlich harte Spiel der Münchner. Und unterschätzen dürfte den Aufsteiger, der seit Anfang Oktober zudem ständig stark ersatzgeschwächt spielen musste, ohnehin niemand mehr.
Nun wird sich beweisen, wie stark der EHC wirklich ist.
Cortina hat nun, da sich in Mike Kompon, Neville Rautert und am Freitag auch Ulrich Maurer nach überstandenem Innenbandriss wieder aus dem Krankenstand zurückgemeldet haben und Ryan Ready nach seiner Sperre wieder dabei ist, nämlich eine Befürchtung: „Ich Freude mich, dass wir einige unserer verletzten Spieler zurückbekommen, aber in so einer Chance liegt oft eine Gefahr, dass die, die das Team jetzt auf ihren Schultern getragen haben, sich unterbewusst etwas zurücknehmen“, so Cortina. Und weiter: „Die Spieler könnten denken, wir sind ja jetzt wieder mehr, dadurch wird es leichter.“
Doch das Gegenteil sei der Fall. Deswegen fordert Cortina: „Wir müssen alle noch besser werden. Das gilt auch für mich als Trainer.“ Das Positive: Der Trainer sieht bei jedem Spieler genug Potenzial. „Ich bin mir sicher, dass wir auch besser werden, denn wir haben alle noch Luft nach oben“, sagt er. Nicht alle Spieler seien in ihren Leistungen konstant, nicht alle hätten ihm in jedem Spiel gezeigt, schon richtig in der DEL angekommen zu sein. Cortina: „Der Kampfgeist und die Arbeitseinstellung sind da, aber wir müssen jetzt wieder in den richtigen Rhythmus kommen.“
F. Cataldo, M. Kerber