Tänzer, Sheriff, Zauberer
Damit alles besser wird, hat der EHC München 16 neue Spieler geholt. Manager Christian Winkler stellt die Neuzugänge exklusiv in der AZ vor.
MÜNCHEN Nach vorne zu blicken, das geht beim EHC München irgendwie nicht ohne einen Blick zurück. „So eine Saison wie die vergangene wollen wir nie wieder erleben“, sagt Präsident Jürgen Bochanski vor den Pokalspielen des EHC am Samstag (20 Uhr) gegen Ingolstadt und am Sonntag (18 Uhr) gegen Straubing.
Die letzte Saison glich einer Chaos-Serie, zwei Trainer, Bernie Englbrecht und Doug Bradley, wurden entlassen, zwischendurch herrschte Abstiegsangst, am Ende wurden die Playoffs verpasst. Jetzt soll alles anders werden. Und besser. Mit neuen Spielern. „Das wichtigste Auswahlkriterium war für mich der Charakter, der Wille. Technische Fehler kann ich ihnen abtrainieren, charakterliche kaum“, sagt Trainer Pat Cortina. Exklusiv für die AZ stellt Manager Winkler die 16 Neuen vor.
Peter Holmgren (21): „Ein sehr talentierter Back-up-Keeper, der etwa im Stellungsspiel noch lernen muss. Aber er hat enormen Trainingsfleiß, arbeitet hart an sich.“
Jochen Reimer (22): „Die Düsseldorfer EG wird ihn des öfteren – ich hoffe auf sicher 20 Spiele – abstellen. Er kuriert eine Gehirnerschütterung aus. Er ist das vielleicht größte Torwart-Talent in Deutschland.“
Markus Jocher (30): „Von den technischen Fähigkeiten wird man ihn zwar nicht mit Ribéry verwechseln, aber auch Markus ist eine Stimmungskanone. Jocher ist auch der neue Sheriff, der gehörig dazwischenhaut. Er scheut keinen Zweikampf, sondern sucht sie. Das kennt man aus seiner Zeit bei den München Barons.“
Patrick Seifert (18): „Er kann in dieser Saison das werden, was Shooting-Star Florian Kettemer vergangenes Jahr war.“
Sebastian Gumplinger (20): „Gehört eher in die Kategorie Kämpfer. Ein Ergänzungsspieler, auf den man sich aber in jeder Situation verlassen kann.“
Kevin Lavallee (26): „Läuferisch und physisch stark, spielt die Scheibe schnell nach vorn, guter Schuss. Wenn er so weiter macht, werden wir viel Freude an ihm haben.“
Dave Reid (29): „Unser Pechvogel hat sich den Zeh gebrochen. Spielt drei Jahre in Deutschland, davon zwei super. Er will nach der letzten schwächeren Saison wieder sein wahres Gesicht zeigen. Ein starker Blueliner, der uns im Powerplay helfen sollte.“
Niklas Hede (39): „Eher ein Schweiger, aber wenn er was sagt, hören alle zu. Eine Vaterfigur. Ich habe ihm schon gesagt: Du hast doch bei deinem Alter geschummelt, du bist nicht 39, sondern 29. Er ist der verlängerte Arm der Trainer.“
Marius Steinert (23). „Eine der positiven Überraschungen bis jetzt. Hat einen unglaublichen Willen. Noch der überzählige U-23-Spieler, aber vielleicht nicht mehr lange.“
Dylan Gyori (29): „Will sich nach dem schwachen Jahr in Kassel in seiner Heimat München beweisen. Das wird er auch. Ein Führungsspieler, den wir sehr vermisst haben.“
Martin Buchwieser (19): „Ein Rohdiamant, Ziehsohn für Hede oder Gyori.“
Austin Wycisk (27): „Als Ballerina auf dem Eis ungeeignet, aber er ist ein Knipser, der einen Superschuss hat.“
David Wrigley (28): „Ein Zauberer, der mit dem Puck tanzt, aber es manchmal auch ein bisschen übertreibt. Ist allein schon den Eintritt wert.“
Valentin Scharpf (20): „Spielt richtig frech auf, ohne Respekt vor großen Namen.“
Martin Hinterstocker jun. (27): „U-20-Nationalspieler, eines der größten deutschen Talente. Wird uns weiterhelfen.“
Mark Heatley (24): „Kommt aus einer großen Eishockey-Familie, hat wahrscheinlich einen Puck in der Hand gehabt, bevor er nach der Milchflasche griff. Sehr pflichtbewusst. Nur soll man ihn nicht mit seinem Bruder Dany, dem besten Spieler der Welt, vergleichen. Der ist eine andere Dimension.“
Matthias Kerber
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