Tabula rasa beim EHC: Die geheime Streichliste!

Nach dem vorzeitigen Aus in der DEL bastelt Trainer Cortina an seiner neuen Mannschaft für die nächste Saison. Die AZ verrät, auf wen er noch zählt – und wer München wohl verlassen muss.
von  Matthias Kerber
"Jetzt müssen wir die Mannschaft analysieren und auch Änderungen vornehmen": EHC-Trainer Pat Cortina.
"Jetzt müssen wir die Mannschaft analysieren und auch Änderungen vornehmen": EHC-Trainer Pat Cortina. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Pat Cortina ist nach Südtirol zu seiner Familie. Kraft tanken und die waidwunde Seele pflegen. Dass sein EHC die Playoffs verpasst hat und damit an den selbstgesteckten Zielen gescheitert ist, hat ihn schwer getroffen. „Emotional ist das nicht einfach”, sagte Cortina, der sich mehrere Tage in Klausur begeben wird. „Wir hatten zwar mehr Talent in der Mannschaft als in der Vorsaison, aber wir haben unsere Spielweise von effektiv hin zu schön geändert. Das sind nicht wir. Jetzt müssen wir die Mannschaft analysieren und auch Änderungen vornehmen. Wir müssen nun definieren: Was haben wir, wo wollen wir hin, was haben wir für Ziele – und wie kommen wir nächstes Jahr zu diesem Ziel.”

Das Fundament für die kommende Saison steht, mit Jochen Reimer, Felix Petermann, Johan Ejdepalm, Martin Buchwieser, Eric Schneider, Uli Maurer, Jason Ulmer, Christian Wichert, Sören Sturm und Andreas Pauli hat der EHC bereits Verträge abgeschlossen. Doch wie sieht es mit dem Rest der Mannschaft aus? Tabula rasa beim EHC – die AZ analysiert.


Sebastian Elwing: Der 32-Jährige ist klar die Nr. 2 hinter Reimer im Tor. Der EHC wird wohl in Zukunft auf zwei junge Keeper hinter Reimer setzen. Lukas Steinhauser (Hannover Scorpions) wird kommen, Jakob Goll soll gehalten werden. Elwing wird wohl den EHC verlassen.

David Cespiva (25): Der Verteidiger schoss nicht ein Tor in dieser Saison, ist im Zweikampf sehr inkonstant. Seine Plus/Minus-Statistik (minus 6) ist schlecht. Wird wohl keinen neuen Vertrag erhalten.

Noah Clarke (32): Der Stürmer ist seit Ende letzten Jahres verletzt, konnte aber auch davor nicht überzeugen. Eine der Enttäuschungen der Saison. Kein neuer Vertrag.

David Wrigley (31): Der Aufstiegsheld des Jahres 2010 ist oft verletzt – spielt sehr inkonstant. Bei ihm herrscht das Prinzip Genie oder Wahnsinn. Er spielte dieses Jahr schon auf Bewährung, die ist vorbei. Er wird gehen müssen.

Klaus Kathan (35): Einer der Erfahrensten und Spielintelligentesten, der auch in der Kabine eine wichtige Rolle übernimmt. Doch am Ende der Saison trat er kaum in Erscheinung, sein letztes Tor erzielte er am 16. Dezember. Neuer Vertrag fraglich.

Dave Reid (33): Der Verteidiger fiel zuletzt mit Fingerbruch aus. Ein unauffälliger, aber solider Spieler mit einer guten Plus/Minus-Statistik (plus 7). Bei ihm stimmt das Preis/Leistungs-Verhältnis. Darf wohl bleiben.

Brandon Dietrich (31): Der Kanadier erzielte immerhin zwölf Tore, seine Statistik weist ihn aber mit minus acht auf – schlechtester Wert beim EHC. Das Experiment mit ihm als Center scheiterte – Verlängerung fraglich.

Mike Kompon (30): Der Topscorer der EHC-Geschichte ist einer der Publikumslieblinge. Der Verein hat an ihm eine Option für nächste Saison, die wird man wohl ziehen. Tendenz: er bleibt.

Bryan Adams (34): Der Hochenergie-Stürmer fehlte dem EHC nach seiner Verletzung an allen Ecken und Enden. Der EHC hat eine Option, die wird er ziehen, sobald die Ärzte erklären, dass Adams vollständig genesen wird.

Stéphane Julien: Der Kapitän wird mit 37 Jahren wohl die Karriere beenden, seine Familie ist wieder in Kanada.

Jens Olsson (27): Der Schwede brauchte lange, um sich in der DEL zu etablieren. Zu Saisonende war er viel stabiler. Da er eine Ausländerlizenz einnimmt, wird der EHC aber schauen, ob er sich auf der Position verstärken kann.

Jan Benda (39): Der Routinier kam aus Nürnberg und spielte in der 4. Reihe. Ist nur noch ein Ergänzungsspieler. Wenn der Preis stimmt, kann er bleiben, sonst war’s das.

George Kink (29): Seine Aufgabe ist das Zerstören des gegnerischen Spiels. Saß am Ende der Saison meist auf der Bank – es droht der Abschied.

Martin Schymainski (26): Der Kampfspieler erzielte nur fünf Tore (davor zehn), aber er gibt immer alles. Ihm liegt ein Angebot des EHC vor, aber auch Krefeld will den Ruhrpott-Jungen holen. Entscheidung offen.

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