Shakehands? Schlägerei nach der Sirene!

MÜNCHEN -EHC-Raubein Markus Jocher verprügelt nach Spielschluss den Freiburger Gegner und muss im Derby gegen Bad Tölz pausieren. EHC dreht am Sonntag das Spiel in Heilbronn noch: 4:3-Sieg nach 0:3-Rückstand.
Auf die Idee mit dem Händeschütteln nach Spielende sind sie stolz beim Eishockey. Egal, wie sehr es während des Spiels zur Sache ging, egal, wie sehr die Fäuste flogen zwischen den Spielern, nach dem Spiel müssen die Kontrahenten sich in die Augen sehen, sich die Hände schütteln, Frieden schließen.
Doch was soll man machen, wenn ein Gegenspieler auch an Weihnachten überhaupt keine Lust zu haben scheint auf Frieden? Wenn er selbst, wenn es zum Händeschütteln geht, noch ein paar beleidigende Sprüche und Rempler auf Lager hat? Man dreht ab und fährt in die Kabine. „Das wäre sicherlich das vernünftigste gewesen“, erklärt EHC-Manager Christian Winkler.
Aber Markus Jocher wollte an diesem Abend nicht vernünftig sein. Auch wenn der zweite Weihnachtsfeiertag war und er beim 5:4-Sieg nach Verlängerung seines EHC München über Freiburg sogar ein Tor erzielt hatte. Jocher ließ sich auch nach der Schlusssirene bei den Shakehands provozieren von den Beleidigungen von Chris Capraro, der schon während des Spiels sein Widerpart gewesen war. Als Capraro ihm noch einen leichten Rempler versetzte, schlug Jocher, der eisenharte EHC-Verteidiger, nochmal zu. Und zwar richtig. Jocher und Capraro lieferten sich einen minutenlangen Faustkampf. „Markus hat leider die Beherrschung verloren“, sagt Winkler, „er ist so oft provoziert worden, bis er dem Freiburger seine Meinung gegeigt hat.“ Mit den Fäusten. Am Ende fuhr Jocher mit einem Grinsen in die Kabine. Schließlich hatte er den Faustkampf gewonnen.
Wenig später entschuldigte er sich bei Winkler, Trainer Pat Cortina und seinen Kollegen. „Wir werden es dabei belassen“, sagt Winkler, „er ist schon bestraft genug.“ Nicht nur er: Jocher bekam für seine Prügelei nach Spielschluss, genau wie sein Gegner, eine Matchstrafe, beim Derby gegen Tölz am Dienstag fehlt er auf jeden Fall.
Ohne Jocher drehte der EHC das Spiel am Sonntag in Heilbronn noch. Nach einem 0:3-Rückstand siegten die Münchner noch 4:3 nach Verlängerung. Die Tore erzielten Dylan Gyori (2), Mike Kompon und Dave Reid.
Filippo Cataldo