Schreibwütige Kämpfer

Der EHC gewinnt das Testspiel gegen Straubing in eigener Halle nach Penaltyschießen – Manager Winkler und Trainer Cortina sind zufrieden: Die Mannschaft hat die richtige Einstellung gezeigt.
von  M. Kerber
Viel los vor dem Tor von EHC-Goalie Jochen Reimer - einer der Leader im Team.
Viel los vor dem Tor von EHC-Goalie Jochen Reimer - einer der Leader im Team. © rauchensteiner/AK

MÜNCHEN Bevor das Münchner Eishockey mit dem EHC Red Bull München am Sonntagabend im Testspiel gegen Straubing einen weiteren Schritt Richtung Zukunft tat, wurde der Vergangenheit gedacht – in Person des ehemaligen Geschäftsführers und jetzigen Ehrenpräsidenten Jürgen Bochanski – er hatte den Verein über zehn Jahre finanziell am Leben erhalten.


Also griff sich Manager und Co-Geschäftsführer Christian Winkler das Mikro. „Es war ein harter Sommer, aber gerade in diesem Moment möchte ich dem Mann danken, der diesen Verein aus der Bayernliga in die DEL geführt: Jürgen Bochanski. München hat ihm sehr viel zu verdanken!” Dafür gab es Applaus von den 2157 Fans auf den Rängen, aber auch den Spielern. „Das war doch was. Ich bleibe dem EHC natürlich verbunden, er ist in meinem Herzen”, sagte Bochanski der AZ.


Der Ehrenpräsident konnte in der 12. Minute jubeln. Da ging der EHC erstmals in dieser Vorbereitung auf die neue Saison in Führung. Jason Ulmer spielte Brent Aubin vor dem Straubinger Kasten frei. Der Neuzugang erzielte sein erstes EHC-Tor.In der 27. Minute der Straubinger Ausgleich in Überzahl durch Rene Röthke. Doch der EHC schlug noch im 2. Drittel zurück. Schweden-Verteidiger Johan Ejdepalm zum 2:1. In der 51. Minute der Ausgleich in doppelter Überzahl durch Andrew Canzanello. Dabei bleib es in der regulären Spielzeit. Ohne Verlängerung ging es dann ins Penaltyschießen.
Straubing? München? Penaltyschießen? Im November 2010 hatten beide den Weltrekord aufgestellt, damals fiel die Entscheidung nach 42. Schüssen. Dieses Mal langten fünf (Tore: Martin Hinterstocker, Klaus Kathan), dann stand der EHC als Sieger fest.


Dabei war man am Freitag bei den Straubingern noch mit 1:5 unter die Kufen gekommen. „Das Ergebnis am Freitag war gut, um den Spielern noch mal zu verdeutlichen, dass wir nur Erfolg haben werden, wenn wir bereit sind, auch über die Grenzen zu gehen. Wir sind ein Kampfteam, wir wollen ein Kampfteam sein. Wenn wir uns einbilden sollten, dass wir mit Schönspielen etwas reißen können, werden wir keinen Blumentopf gewinnen”, sagte Winkler. „Am Freitag haben wir zum Fürchten gespielt, heute war es in Ordnung”, sagte Trainer Pat Cortina.


Zuvor hatte sich der EHC schon seinen Fans präsentiert. Bei der Jubiläumsfeier des Olympiaparks wurde offiziell die Saisoneröffnung gefeiert. Die Schlange bei der Autogrammstunde war über 70 Meter lang. Nur ein Platzregen konnte die schreibwütigen EHCler stoppen. 

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