Quaas & Postel: Jung, wild und solide

Übervolles Lazarett: Der EHC Red Bull München verstärkt sich mit zwei  Junioren aus dem Farmteam – Emil Quaas und Niklas Postel.
von  Matthias Kerber
Niklas Postel (l.) vom Farmteam der Red Bulls hilt beim EHC aus.
Niklas Postel (l.) vom Farmteam der Red Bulls hilt beim EHC aus. © GEPA pictures/ho

Iserlohn - Steve Pinizzotto, Daryl Boyle, Florian Kettemer, Derek Joslin, Frank Mauer, Joachim Ramoser, John Rogl. Illustre Namen, die sich da auf der Liste der Ausfälle des EHC Red Bull München, des Meisters, vor dem Spiel bei den Iserlohn Roosters tummelten.

Also musste es die Jugend richten. Erfolgstrainer Don Jackson heuerte zwei Spieler von den Red Bull Hockey Juniors an. Der 19-jährige Verteidiger Emil Quaas und der 18-jährige Stürmer Niklas Postel verstärkten die Reihen des Meisters. „Wir sind sehr stolz, dass die zwei es jetzt zu den Profis in München geschafft haben. Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Sowohl mit dem Profiteam in Salzburg, aber eben auch in München. Es ist unser Ziel und unsere Aufgabe, junge Spieler an die Profis heranzuführen“, sagte Helmut de Raaf, Direktor der Sportakademie der Red Bulls in Liefering, der AZ: „Wir haben einen regen Austausch, so ist etwa aus dem Münchner Trainerstab bei jedem Spiel des Juniorenteams ein Coach dabei, meistens Derek Mayer. Die Wege sind kurz und intensiv.“

Und der Weg zu Jackson ist für de Raaf auch ein kurzer, schließlich war er 2014/15 Assistenztrainer von Jackson. Auch der Kontakt zu Manager Christian Winkler ist eng. Die Youngster, die mindestens noch bei den Heimspielen am Sonntag (19 Uhr) gegen Ingolstadt und am Dienstag gegen Schwenningen (19.30 Uhr) aushelfen, gelten als große Nachwuchshoffnungen im deutschen Eishockey und Jackson ist ja dafür bekannt, dass er Jugendspielern das Vertrauen schenkt. „Emil kenne ich schon aus meiner Zeit bei den Mannheim Jungadlern, als er 15 war. Sein Problem war früher seine mangelnde Konstanz, aber da hat er eine ganz tolle Entwicklung gemacht“, beschreibt de Raaf den Verteidiger: „Er bringt alles mit, ist technisch sehr gut, hat das Nervenkostüm. Er ist ein durch und durch solider Spieler, wobei mir das Wort oft nicht positiv genug besetzt ist.“

Einer für die Verteidigung, einer für den Sturm: Postel. „Er ist ein sehr selbstbewusster Spieler, den man in jeder Reihe einsetzen kann. Anfang der Saison hat er diese Horrorverletzung erlitten, als ihm von einem Schlittschuh das halbe Gesicht aufgeschlitzt wurde, aber das hat er weggesteckt, ohne einen Knacks zu bekommen“, sagt de Raaf, „nach so einem Erlebnis ist es oft so, dass man zurücksteckt, aber das ist bei ihm nicht der Fall, er geht in die Zweikämpfe wie vorher. Er muss aber noch mit Gitter am Helm spielen, in seinem Gesicht ist diese riesige Narbe, aber innerlich hat ihn das nicht verändert.“

Jung, wild und solide.   

 

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