Plötzlich verflucht erfolgreich

München - Die Stars des EHC Red Bull München hatten in der DEL schon den Ruf als pure Gewohnheitstiere, als Serienjunkies weg. Sieben Spieltage waren sie Siegverweigerer an Freitagen, um an Sonntagen dann jeweils mit Gewinnerlächeln das Eis zu verlassen, zudem hatten sie seit Anfang Oktober keine zwei Spiele am Stück erfolgreich abschließen können.
Alles Vergangenheit. Der 18. Dezember, an dem EHC-Urgestein Uli Maurer sein 500. Spiel in der DEL bestritt, war kein schwarzer, sondern ein goldener. Nach einem 0:2-Rückstand drehte das Team von Trainer Don Jackson gegen Vizemeister Ingolstadt die Partie und siegte am Ende noch 3:2 nach Verlängerung (Tore: Frederic St-Denis, Dominik Kahun, Keith Aucoin). Der Erfolg war nach den Siegen gegen Berlin (2:1) und bei Meister Mannheim (1:0) der dritte in Folge. „Es tut gut, diesen Fluch zu besiegen“, sagte Torjäger Jason Jaffray, „oft ist es nur Zufall, aber so eine Serie kann sich schon in den Köpfen festsetzen.“ Und Coach Jackson sagte vor der Partie bei den Iserlohn Roosters: „Wir sind nach den beiden Treffern innerhalb von nur fünf Sekunden mit einer Supermoral zurückgekommen. Es war ein Sieg des Teams, wir haben nie aufgegeben und an uns geglaubt.“
Dieser Glaube wurde nach dem ersten Drittel, als der EHC schon fast wie ein Freitagsverlierer aussah, in der Kabine beschworen. „Wir haben uns gesagt, wir müssen nur so weiterspielen, dann drehen wir das Ding noch“, sagte Matchwinner Aucoin, der nach 26 Sekunden der Verlängerung die Münchner erlöst hatte. „Solche Siege sind wichtig für das Selbstvertrauen des Teams“, sagte Jackson, „wir haben beim zweiten Tor geschlafen, aber auch das hat uns nicht stoppen können. Wir als Team wissen jetzt, dass wir wirklich jede Partie gewinnen können.“
Jetzt endlich sogar an Freitagen.