Peter Stastny: "Paul lernt hier viel dazu"
Eishockey-Legende Peter Stastny besucht seinen Sohn beim EHC. Hier erklärt der Ex-NHL-Star, was ihn auf dem Eis so stark macht – und wie auch Paul von seiner Zeit in München profitiert
AZ: Herr Stastny, Sie waren beim 3:0-Sieg gegen Wolfsburg zum ersten Mal beim EHC. Wie gefällt es Ihnen denn hier?
PETER STASTNY: Die Schiedsrichter lassen viel laufen, es gibt viele Torchancen. Mir gefällt es sehr gut hier, für mich gibt es keine schönere Freizeitbeschäftigung als Eishockey zu schauen. Am Sonntag fahre ich mit meiner Frau nach Nürnberg um meinen zweiten Sohn Yan zu sehen.
Ihr Sohn Paul ist nach Blake Wheeler der zweite Star-Zugang beim EHC, sind Sie zufrieden mit ihm?
Oh ja, er ist ja auch immer wenn es gut läuft mein Sohn. Ich habe zu meiner Frau gesagt, dass er nur dann ihr Sohn ist, wenn etwas schief läuft (lacht). Es freut mich ungemein, dass er während Lockouts in der NHL hier spielen kann. Ich hätte es zwar schöner gefunden, wenn er mit seinem Bruder in Nürnberg spielen kann, aber sie sind ja nah beisammen.
Und am 7. Dezember spielen Sie gegeneinander in München, kommen Sie wieder vorbei?
Oh, das muss ich erst mit meiner Frau absprechen. Was ist es denn für ein Wochentag?
Ein Freitag.
Das ist gut, meine Frau hätte mich unter der Woche nicht her gelassen. Aber ich war mir doch sicher, dass das Spiel an einem Wochenende stattfindet. Ich würde alles tun um beide spielen zu sehen.
Auch gegen Wolfsburg hat Paul getroffen, ist er sogar besser Sie? Immerhin haben Sie über 1200 Punkte in der NHL erzielt.
Paul ist ein Spieler der keine Chancen verschwendet. Er schießt nicht einfach von der blauen Linie, er macht die sicheren Chancen rein. Er ist ein toller Eishockeyspieler, der die kleinen Dinge richtig macht auf die es ankommt.
Also genau wie der Vater.
Meine beiden Söhne leben ganz einfach ihren Traum. Und auch ich hatte diese Vorstellung, dass sie aufs College gehen, ihren Abschluss machen und dann Eishockeyprofis werden. Na gut, den Abschluss haben beide nicht, dafür haben beide lange in der NHL gespielt und Paul wird wieder zurückkommen. Es ist nämlich viel leichter im Lotto zu gewinnen, als in Amerika Hockey zu spielen. Dafür haben meine beiden Töchter den Uni-Abschluss geschafft.
Sie sprechen Ihre Familie an. Sie sind aus der Sowjetunion geflohen und wurden in Kanada zu Star. Ihre Söhne sind Amerikaner, was ist da denn schief gelaufen?
Das ist doch toll. Dass meine Jungs für die Amerikanische Nationalmannschaft spielen können, was gibt es besseres? Ich habe diesen Traum, dass sie zusammen in Sotschi bei Olympia spielen.
Immerhin kennen dann beide schon das europäische Eishockey.
Paul lernt hier auch menschlich viel dazu. Er trifft auf neue Leute, eine andere Kultur – das ist toll für ihn. Und wenn er dann auch noch dem Team helfen kann, ist das eine grandiose Geschichte.
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