„Niemals erwachsen“

Am Freitag führt Kapitän Stéphane Julien den EHC gegen seinen Ex-Klub, die Kölner Haie, aufs Eis.Hier spricht er über den Karneval, einen Wiesn-Besuch und 500 zerborstene Schläger.
von  Abendzeitung
Stéphane Julien, der Kapitän des EHC, schoss den EHC gegen Augsburg mit 1:0 in Führung.
Stéphane Julien, der Kapitän des EHC, schoss den EHC gegen Augsburg mit 1:0 in Führung. © Rauchensteiner/Augenklick

Am Freitag führt Kapitän Stéphane Julien den EHC gegen seinen Ex-Klub, die Kölner Haie, aufs Eis.Hier spricht er über den Karneval, einen Wiesn-Besuch und 500 zerborstene Schläger.

AZ: Herr Julien, am Freitag um 19.30 Uhr geht es für Sie mit dem EHC gegen Ihren Ex-Klub Kölner Haie. Ein eigenartiges Gefühl nach sechs Jahren im Dress der Haie?

STÉPHANE JULIEN: Ja, es ist schon so, dass die Haie einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen. Es wird sicher komisch, wenn ich auf die andere Seite des Eises die Haie-Trikots sehe. Aber das gehört zum Geschäft dazu. Ich habe zwar noch viele Freunde dort, aber für die 60 Minuten des Spieles habe ich keine.

Wie war für einen Kanadier der Kölner Karneval?

Ich hatte vorher viel davon gehört: Alle Geschichten sind wahr! Aber jetzt haben wir ja in München ja das Oktoberfest. Das ist so ähnlich wie der Karneval in Köln. Wir waren mit dem EHC am Montag auf der Wiesn. Wir hatten unsere Frauen dabei, also haben sich alle benommen. Der Zweck des Ausflugs war, den Teamgeist zu stärken, Exzesse haben wir den anderen Besuchern überlassen.

Wo würden Sie denn die Unterschiede zwischen Bayern und Rheinländern sehen?

Wenn ich mir das Oktoberfest ansehe, würde ich sagen: Der Bayer trinkt schneller! Spaß beiseite. Die Menschen scheinen hier gemütlicher, der Kölner ist etwas hektischer.

Sie sind jetzt 36. Hätten Sie sich früher vorstellen können, jetzt noch zu spielen?

Sicher nicht, das ist ein Geschenk. Ich kann immer noch das Kind in mir befriedigen und Eishockey spielen. In dem Sinn musste ich nie erwachsen werden. Ein Privileg!

Und nach jedem Training, dafür sind Sie bekannt, donnern Sie unzählige Pucks aufs Tor.

Ja, das gehört für mich dazu. Das ist mehr eine mentale Sache, es gibt mir Ruhe, es gehört zu meinem Training.

Wie viele Pucks haben Sie in Ihrer Karriere wohl aufs Tor geschossen?

Oh, mein Gott, das muss in die Millionen gehen. Ich arbeite pro Saison auch gut 40 Schläger auf, in 16 Profijahren sind das also gut 500 Schläger.

Interview: Matthias Kerber

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