NHL-Duell: "Heute scheppert's!"
MÜNCHEN Seit Mittwoch dreht sich beim EHC alles um die NHL-Stars Blake Wheeler und Paul Stastny. Beim ersten Training im neuen Jahr stand Wheeler schon wieder auf dem Eis, war bestens drauf. Die Laune beim EHC ist durch die Rückkehr der beiden auf dem Höhepunkt. Die Niederlagen gegen Wolfsburg und Hamburg zum Jahresende, als Wheeler und Stastny einen Kurzurlaub bekamen, sind abgehakt.
Gestern hielt dann auch Stastny sein Versprechen und kam nach München zurück. Um 6.40 Uhr landete er – und wird schon heute gegen die Adler Mannheim (19.30 Uhr, Olympia Eishalle) auf dem Eis stehen. Ein Duell mit Brisanz: Denn die Adler taten alles, um Blake Wheeler vom EHC abzuwerben. Sie boten ihm an, mit ihnen zum prestigeträchtigen Spengler-Cup-Tunier nach Davos zu reisen – eine Weiterbeschäftigung im Anschluss in der DEL nicht ausgeschlossen. Doch Wheeler hielt wie Stastny Wort. Beide blieben beim EHC, der es geschafft hat, die höheren Kosten zu stemmen. „Bis jetzt haben sie zum Sonderpreis hier gespielt, jetzt verdienen beide auch Geld. Sie gehören jetzt zu den Besserbezahlten in unserem Team”, verrät Manager Christian Winkler.
Am Freitag kommt es zum NHL-Kracher in der DEL. Bei den Adlern nämlich spielen vier weitere NHL-Stars, die in Europa den Streit um den Tarifvertrag in Amerika überbrücken. Der Kapitän der Nationalmannschaft Marcel Goc wird zwar verletzt fehlen, dafür aber die Stanley-Cup-Sieger Dennis Seidenberg, Jochen Hecht und Jason Pominville auflaufen. „Am Freitag scheppert’s! Da wird das Hochkarätigste auf dem Münchner Eis stehen, das es jemals gegeben hat”, sagt Winkler und fügt an: „Wenn das für jemanden nichts Besonderes ist, muss ich sagen: wach’ auf! Das wird das beste Eishockey, das diese Halle jemals gesehen hat.”
Für die AZ stellt Ex-Nationalspieler Tobias Abstreiter, der als Experte für die Live-Übertragung auf www.loala1.tv im Einsatz sein wird, die NHL-Stars der Teams vor:
Jochen Hecht (35): „Mit ihm habe ich selbst noch in der Nationalmannschaft gespielt. Er ist eigentlich noch gar nicht so alt, weil er in guter Form noch immer der beste Spieler der DEL sein kann. Ihm kannst du immer die Scheibe geben. Nur mit seinem Deutsch braucht er immer ein paar Wochen, bis er wieder normal reden kann.”
Dennis Seidenberg (31): „Dennis hat ein tolles Stellungsspiel und ist eher ein ruhiger Zeitgenosse. Auch neben dem Eis hat er genug zu tun, weil er mit seiner amerikanischen Frau Rebecca insgesamt drei Kinder hat.”
Jason Pominville (30): „Er ist ein Leader, ein kompletter Stürmer, der vorne wie hinten Verantwortung übernimmt. Er ist der Kapitän der Buffalo Sabres und wurde von Teamkollege Jochen Hecht und Kumpel Yanick Lehoux nach Mannheim gelotst.”
Blake Wheeler (26): „Einen Spieler wie ihn habe ich noch nie gesehen. Er ist groß, aber trotzdem wendig und schnell. Er ist ein Vorbild für die jungen deutschen Spieler. Wie er trainiert und neben dem Eis lebt, ist schon toll.”
Paul Stastny (27): „Er hat ein gutes Auge für seine Nebenleute. Er kann als Mittelstürmer den tödlichen Pass spielen. Die beiden haben der ganzen EHC-Mannschaft gut getan, da kann jeder noch was lernen. In der Theorie geht es so: Stastny setzt Wheeler ein und der vollstreckt.”
- Themen:
- Christian Winkler