Nächster Eiskrimi! EHC schlägt Nürnberg

München – Der nächste Streich der Eis-Dramatiker des EHC Red Bull München. Gegen die Nürnberg IceTiges, gegen den das Team von Trainer Pierre Pagé in dieser Saison bereits zwei Mal verloren hatte, legten die Münchner erneut einen Eiskrimi hin. Der stand dem Showdown gegen den Meister Eisbären Berlin vor gut einer Woche in nichts nach. Wieder führte man 3:0, wieder mussten man ein 3:3 hinnehmen, wieder stellte man auf 6:3. Am ende hieß es 7:5 für München!
Von Anfang an offenes Visier. Der EHC Red Bull München wollte nach seinen vier bisherigen Heimpleiten gegen bayerische Klubs (Ingolstadt, Straubing 2 Mal Augsburg) seinen Ruf als Derby-Pleitier abschütteln. Gleich zu Beginn Riesenchancen, Die größte für die Nürnberger. In Überzahl unterläuft Andy Wozniewski ein katastrophaler Fehler an der blauen Linie und plötzlich tauchen Patrick Reimer und Steven Reinprecht allein vor Patricks Bruder Jochen im EHC-Tor auf, doch der – von den vielen, vielen Alleingängen auf sein Tor in dieser Saison mehr als abgebrüht – hält (6. Minute).
Zwei Minuten später dann aber der Jubelschrei aus den Münchner Kehlen der 5275 anwesenden Fans. Thomas Holzmann fängt ein Nürnberger Zuspiel ab, startet einen grandiosen Sololauf und schließt mit der Rückhand ab – 1:0. Ein echter Geniestreich!
Einer geht no, einer geht noch nei, dachte sich dann der slowenischen Nationalstürmer Jan Urbas in Diensten de EHC. Er nutzte eine doppelte Überzahl aus und erhöhte auf 2:0 (15.).
Fehlenden Hunger hatte Trainer Pierre Pagé seinem Team zuletzt immer wieder unterstellt. Gegen die Eistiger waren die roten Bullen extrem hungrig – torhungrig. In der 30. Minute fälschte Martin Hinterstocker einen Schuss von Danny Richmond zum 3:0 ab.In der 34. Minute bissen die Eistiger erstmals zurück, Jason Jaspers mit dem 1:3.
19 Sekunden (!) später trifft Peter Lindbauer zum 3:2, dass Keeper Reimer dabei übel behindert wurde, übersehen die Schiris. Reimer ist darüber so sauer, dass er den Puck wutentbrannt wegdonnert und sich eine Zehn-Minuten-Strafe einfängt. In der 45. Minute der Ausgleich. Alex Barta fährt am Puck vorbei, Evan Kaufmann allein vor Reimer mit dem 3:3.
Mal wieder eine Führung verspielt – doch der EHC schlägt sofort zurück. 40 Sekunden nach dem Ausgleich die erneute Münchner Führung durch Nationalstürmer Yannic Seidenberg. Und doppelt getroffen hält bekanntlich besser, nur 45 weitere Sekunden später markierte erneut Hinterstocker das 5:3.
Noch eins? Na klar! Holzmann mit dem 6:3 (51.). Der Doppelpack durch Patrick Reimer (56./58.) änderte nichts mehr am verdienten EHC-Sieg. Ryan Duncan erzielt 59 Sekunden vor Schluss durch ein technisches Tor das 7:5.