Nächste EHC-Pleite gegen Bremerhaven – wann wirken die Mittel?

München - Auf dieses Déjà-vu hätte der EHC Red Bull München gerne verzichtet. Die bittere 2:3-Heimniederlage nach Verlängerung am Mittwochabend bedeutet den 0:2-Serienrückstand gegen die Pinguins Bremerhaven. Das weckt Erinnerungen an die Vorsaison, als man im Viertelfinale gegen die Norddeutschen ebenfalls die ersten beiden Duelle verlor, die Serie aber doch noch drehen konnte. Und diesmal?
EHC-Star Ehliz appelliert: "Wir müssen wegbleiben von der Strafbank"
"Zwar ist es jetzt eine andere Saison, aber wir haben auf jeden Fall den Charakter und die Qualität in der Mannschaft, dass wir das wieder drehen können", versicherte Yasin Ehliz, während Maximilian Kastner betonte: "Wir kennen die Mittel, wie wir sie schlagen können."
Eines davon wäre die Bremerhavener ihrer mitunter stärksten Waffe zu berauben. In jedem ihrer Playoff-Duelle (auch schon in Spiel eins gegen den EHC) trafen die noch ungeschlagenen Pinguins mindestens einmal im Powerplay, die Quote von 34,8 Prozent ist absoluter Bestwert. Ehliz: "Wir müssen wegbleiben von der Strafbank. Die haben das ganze Jahr schon super Überzahl, haben gefährliche Spieler drin. Da müssen wir disziplinierter bleiben und uns auf unser Spiel konzentrieren."
Das zwischenzeitliche 0:2 kassierte der Meister in nummerischer Unterlegenheit, ehe Markus Eisenschmid (34.) und Maximilian Daubner (37.) die Partie ausglichen - beide Treffer auf Vorarbeit des erneut stark agierenden Youngster Nikolaus Heigl.
EHC-Coach Söderholm macht seinem Team "keinen Vorwurf"
"Wir waren heute viel besser als in Spiel eins, waren emotional und läuferisch viel präsenter", konstatierte EHC-Trainer Toni Söderholm. Er könne "dem Team keinen Vorwurf machen. Wenn man so spielt, verdient man sich Siege - auch in dieser Serie." Schon am Freitagabend steht Spiel drei in Bremerhaven an (19 Uhr/MagentaSport), für das EHC-Fans in der Schänke des Giesinger Bräu ein Public Viewing organisiert haben. Bei einer erneuten Niederlage an der Nordseeküste droht schon am Sonntag daheim das Aus per Sweep - und damit ein unrühmliches Ende für das Olympia-Eisstadion. Im Sommer zieht man in den neuen SAP Garden um.
Es bleibt also keine Zeit zu lange mit der Overtime-Niederlage zu hadern, die Phillip Bruggisser in der 74. Minute mitten in eine Druckphase des EHC hinein besorgte. Es sei laut Eisenschmid wichtig gewesen, "dass wir als Team Charakter zeigen und nicht aufgeben. Wir gehen jetzt nach Bremerhaven und machen weiter Druck."
Damit der Druck für den EHC nicht zu groß wird. Noch nie wurde in der DEL ein 0:3-Serienrückstand noch gedreht.