Nach Derby-Sieg: EHC im Sternenhimmel

Den ersten Derby-Sieg der Woche haben die Red Bulls gegen Augsburg geholt – nun warten mit Nürnberg und Straubing zwei weitere bayerische Teams.
von  Matthias Kerber
Die Profis des EHC Red Bull.
Die Profis des EHC Red Bull. © GEPA pictures/ho

München -  Der Auftakt in die bayerischen Schmankerl-Wochen hätte für den EHC Red Bull München kaum befriedigender sein können. Erzrivale Augsburger Panther konnte sich in diesem ersten Heim-Derby der neuen Saison nicht als Appetitverderber aufführen. Die Münchner siegten vor 5116 Zuschauern in der Olympia-Eishalle mit 4:3 (Tore München: Richie Regehr, Yannic Seidenberg, Mads Christensen und Jon Di Salvatore).

„Der Sternenhimmel über dem Oberwiesenfeld strahlt nach Derbysiegen noch viel schöner“, sagte Stadionsprecher Stefan Schneider, der seit 26 Jahren die Stimme des Münchner Eishockeys ist. An diesem Eishackler-Sternenhimmel konnte sich auch Ex-Bayern-Star Mario Gomez, der jetzt in Florenz spielt, erfreuen. Er unterstützte den EHC im Stadion und löste damit ein Versprechen ein, dass er vor einem guten Jahr den EHClern bei einem gemeinsamen Treffen gegeben hatte.

Jetzt stehen die Spiele an, die die nächste Zeit zu weiß-blauen Festwochen für den EHC machen könnten. Denn es geht gleich zünftig bayerisch weiter für den EHC. Am Freitag (19.30 Uhr) muss das Team um Kapitän Michael Wolf bei den Nürnberg Ice Tigers ran. Deren Kasten hütet Nationalkeeper Jochen Reimer, der bis zu dieser Saison noch im EHC-Tor stand und in München Publikumsliebling war. Am Sonntag (16.30 Uhr) dann kommt es zum Duell mit den Straubing Tigers. Unvergessen die Partie vom November 2010, als der Sieger (Straubing) erst nach 42 (!) Penaltys feststand. Ein Weltrekord, der immer noch Gültigkeit hat. Am 26. Oktober kommt es dann zum nächsten Derby am Oberwiesenfeld, Meister ERC Ingolstadt ist zu Gast. Es geht also um den bayerischen Titel in den nächsten Wochen für den EHC. „Derbys sind immer etwas Besonderes. Unseren tollen Fans in solchen Spielen einen Sieg zu schenken, macht richtig Spaß“, sagte Nationalverteidiger Florian Kettemer. Stürmer Uli Maurer sagte: „Wir wissen, was den Fans Derby-Erfolge bedeuten. Uns Spielern geht’s nicht anders.“

Vor allem in der vergangenen Saison hatte der EHC den Fans regelmäßig eine schmerzhafte Derbysieg-Askese auferlegt. Von den acht Heimspielen gegen Ingolstadt, Straubing, Augsburg und Nürnberg schlichen die EHCler fünf Mal als geschlagene – und teilweise angesichts von Grottenspielen ausgepfiffene – Derby-Pleitiers vom Eis. „Wir sind glücklich, dass wir den Sieg gegen Augsburg geschafft haben“, sagte Nationalstürmer Alex Barta, „das war eine gute Reaktion auf unsere 0:4-Pleite am Freitag in Mannheim. Eigentlich hatten wir das Spiel im Griff, dann haben wir Augsburg noch mal ins Spiel kommen lassen. Der Sieg ist dadurch noch mal süßer für uns.“
Stürmer Thomas Holzmann erklärte: „Ein intensives, hartes Spiel von beiden Seiten. Das hat Spaß gemacht. Wir haben alles gegeben und am Ende verdient gewonnen.“

Verdient, aber trotz allem mühsam. Denn die Münchner haben sich auch im Spitzenspiel gegen die Panther das Leben wieder selber schwergemacht. „Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns. Aber im zweiten Drittel haben wir leider geschlafen. Die Beine haben aufgehört zu laufen“, ärgerte sich Coach Don Jackson, „jetzt legen wir unseren Fokus auf Nürnberg. Wir werden am Freitag bereit sein.“

Für die Eistigers, für das nächste bayerische Derby – und für Ex-EHCler Reimer. „Was der Reimi kann, das wissen wir alle. Die Nürnberger sind definitiv eine starke Mannschaft“, sagt EHC-Assistenzkapitän Barta, „aber das sind wir auch. Das wird ein Duell auf Augenhöhe.“ Ein weiteres Duell um die Vorherrschaft in Eishockey-Bayern.   

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.