Nach 5:1: Trainer Pagé hätte am liebsten 25 Psychologen
Pierre Pagé, der Trainer des EHC Red Bull München will seine Mannschaft besser verstehen - und würde gerne ganz viele Psychologen einstellen - sogar für sich und Manager Christian Winkler.
München - Der EHC München hat sein Heimspiel gegen Schwenningen locker mit 5:1 gewonnen. Das ist die eine Nachricht. Doch der EHC Red Bull München wäre nicht der EHC Red Bull, wenn er nicht noch eine Nachricht produziert hätte an diesem Sonntag.
Denn der EHC ist ein fast schizophrenes Team. Bestes als Auswärtsmannschaft, daheim eher Larifari. Beste Überzahlmannschaft, aber ganz schwach im Penaltykilling. Ein Team voller Kleiderschränken in Menschengestalt in der Verteidigung, aber im Positionskampf vor dem Tor präsentieren sich diese Kleiderschränke zuweilen als zartbesaitete Rühr-mich-nicht-Ans.
„Wir haben mit Paul Herny jetzt wieder einen Psychologen, der dem Team hilft“, sagte Pierre Pagé nach dem Sieg. Und Pagé wäre nicht Pagé, wenn er nicht wieder für eine große Überraschung gut wäre. Er hätte gerne - nicht ganz ernst gemeint - den Psychologen-Overkill. „Mir wäre es am liebsten, wir hätten 25 Psychologen und nicht nur einen. Am besten wäre es, wir hätten einen Psychologen für jeden Spieler, einen für jeden von uns Trainern. Und einen für unseren Manager Christian Winkler. Christian schläft viel zu wenig. Ein Psychologe könnte ihm auch da helfen. Schlaf ist wichtig."
Pagé macht keinen Hehl daraus, dass diese Saison auch für ihn persönlich sehr schwierig war, dass es trotz des 5:1 (Tore München: Sparre, McKay, Bois, Richmond, Holzmann) eine harte Saison war. „Wir haben 39 Schüsse zugelassen, das ist nicht normal. Aber das ist jetzt die Zeit des Jahres, wo es um alles geht. Jedes Team kämpft um jeden Punkt", sagt der 65-Jährige. Derzeit liegen die Münchner auf Rang sieben, der noch nicht zur direkten Playoff-Qualifikation berechtigt. „Wir sind auf einem guten Weg, als Team unseren Höhepunkt zu erreichen. Und es sind die Teams, die zu dem Playoffs einen draufpacken können, die am Ende gewinnen“, sagt Stürmer Matt McKay.
Pagé erklärt den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage so. Er legt Daumen und Zeigefinger zusammen, so dass man keinen Spalt sehen kann. „Das ist der Unterschied. Kaum sichtbar. Aber es gibt ihn. Es kann die größere Fitness sein, die den Unterschied macht. Oder der Kopf, die Psyche.“
Oder der Psychologe, der die Psyche des Siegers formt.