"Muss meinen Worten Taten folgen lassen"

Noch hat Pat Cortina das Erreichen der Playoffs nicht aufgegeben. Hier erklärt der Trainer des EHC München, wie es zum Absturz seines Teams kam und was er dagegen unternehmen will.
von  Julian Galinski
Pat Cortina beim Frühstück mit Schulkindern.
Pat Cortina beim Frühstück mit Schulkindern. © EHC

AZ: Herr Cortina, Sie und einige Spieler haben am Mittwoch zusammen mit Schülern der Mittelschule an der Fernpaßstraße gefrühstückt. Was gab’s denn?


PAT CORTINA: Wir haben sichergestellt, dass die Kinder etwas Gutes kriegen und nicht nur Salami essen. Es gab Frisches Obst und Gemüse, Brot mit Schinken, Joghurt...


Die Kinder auf der Mittelschule kommen aus vielen verschiedenen Ländern. Konnten Sie sich verständigen?


Sie haben in der Tat Probleme mit der Sprache. Und sie sind trotzdem glücklich, hier zu sein. Das spricht für die Menschen hier in Bayern. Ich erkenne mich da wieder: Ich spreche auch nicht gut Deutsch und fühle mich sehr wohl in München (lacht).


Der Besuch dürfte eine angenehme Abwechslung vom derzeitigen Tagesgeschäft des EHC gewesen sein.


Es war wirklich sehr interessant, die Dinge einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Diese Kinder kämpfen jeden Tag.


Der EHC hat seinen Kampf um die Playoff-Qualifikation praktisch verloren. Selbst bei zwei Siegen in den verbleibenden Spielen müssen die anderen Mannschaften mithelfen.


Wir haben vielleicht einige Schlachten verloren. Aber nicht den Krieg! Die Situation mag schwierig sein, aber das ist doch kein Grund, jetzt aufzugeben!


Was erwarten Sie jetzt von Ihren Spielern?


Dass sie wie absolute Profis und wie Männer auftreten. Dass sie ehrliche Arbeit verrichten, jedes Mal wenn sie auf das Eis gehen.


Haben Ihre Spieler das die Saison über immer getan?


Wenn wir uns etwas vorwerfen können, dann, dass wir manchmal zu nicht genug getan haben. Vermutlich hat jede Mannschaft in der Liga dieses Problem gehabt, nur uns hat es besonders hart getroffen.


Wer sind jetzt die Vorbilder in der Mannschaft? Wer hängt sich genau so rein, wie Sie sich das vorstellen?


Uli Maurer, Christian Wichert und Martin Buchwieser zum Beispiel.


Andere haben gerade zur entscheidenden Saisonphase eine Formkrise bekommen.


Nehmen wir Felix Petermann zum Beispiel: Er hat grundlegende Fehler gemacht, die schmerzhaft für uns waren. Aber das ist ihm passiert, weil er zu viel wollte und sich zu sehr hineingesteigert hat. Und wenn man dann am Ende keine gute Leistung zeigen kann, ist das natürlich frustrierend.


Was können Sie als Trainer jetzt noch tun?


Ich muss jetzt meinen Worten Taten folgen lassen. Ich glaube felsenfest daran, dass wir es in die Pre-Playoffs schaffen können. Und diesen Glauben werde ich auf die Mannschaft übertragen.


Trainer-Legende Hans Zach hat den EHC nach der Derby-Niederlage gegen Ingolstadt bezichtigt, „Alibi–Eishockey” zu spielen. Was sagen Sie dazu?


Nun, wer die entsprechenden Passagen im Spiel gesehen hat, der versteht, warum er das getan hat.


Sie sind ihm also deswegen nicht böse?


Nein. Hans Zach ist jemand, der seine ehrliche Meinung sagt. Und genauso hat er uns auch schon gelobt. Was er gesagt hat, war die Wahrheit.


Manager Christian Winkler hat Veränderungen nach der Saison angekündigt. Wie deutlich werden sie werden?


Das ist erst mal nicht mein Job. Die Saison ist immer noch nicht vorbei!

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