Missglückter Ausflug nach "Straubingen"

Der EHC verliert 0:3 in Niederbayern. Cortina ist verärgert: „Das war der Realitäts-Check”
von  Gregor Röslmaier

STRAUBING Wieder nichts mit einem Tor, wieder nichts mit dem ersten Sieg im neuen Jahr. Der EHC verlor nach dem glücklosen 0:2 in Hamburg auch das zweite Spiel 2012 zu Null. Gegen die Straubing Tigers setzte es eine 0:3-Pleite. „München war nicht da. Es war nicht genug. Straubing hat alles besser gemacht”, schimpfte Trainer Pat Cortina.

Das Derby zwischen den Straubing Tigers und dem EHC begann mit eigenartigem Wirbel im Vorfeld, mit Misstönen aus Niederbayern. Auf der Vereins-Homepage machten sich die Tigers über EHC-Stadionsprecher Stefan Schneider lustig, der beim letzten Heimspiel mehrfach „Straubingen” statt Straubing gerufen haben soll. Manager Christian Winkler wollte den Bericht sogar als Zusatz-Motivation an die Kabinentür hängen. Geholfen hat es nichts.

Trotz dem Wirbel vor der Partie herrschte zu Beginn Stille im Eisstadion am Pulverturm: Die Trauer um den verstorbenen Ex-Bundestrainer Xaver Unsinn ließ bei einer Schweigeminute die 5800 Zuschauer im ausverkauften Stadion inne halten. Am Mittwoch starb der 82-jährige in seiner Heimat Füssen.

Wie gelähmt startete der EHC ins Spiel. Es fehlte die Zweikampfstärke, der nötige Biss. „Manche haben vielleicht gedacht, wir sind hier auf einem Ausflug. Es hat die Bereitschaft gefehlt. Wir haben wohl gedacht, dass die sich kampflos ergeben”, schimpfte Manager Christian Winkler genervt.

Nach dem ersten Drittel ohne Tore schossen sich die Tigers warm. Jochen Reimer im EHC-Tor verhinderte eine frühere Führung. „Er war heute unser bester Mann auf dem Eis”, sagte Cortina. Doch auch der Torhüter war beim ersten Gegentreffer machtlos. Straubings Sandro Schönberger tankte sich durch die EHC-Abwehr, lupfte den Puck ins Kreuzeck (35.). Dann der Doppelschlag: Verteidiger Bruno St. Jaques traf zum 2:0 (35.). Der EHC kam im letzten Abschnitt noch einmal ins Spiel zurück, nur, der Abschluss war mangelhaft.

Also schlugen die Tigers noch einmal zu: Laurent Meunier ließ Reimer aussteigen und traf zum 3:0. (57.) – der Endstand. „Wir waren zwei Drittel nicht bereit, das macht mich wütend. Wir brauchen immer den Hammer auf den Kopf”, polterte Winkler. Schon wieder blieb der EHC torlos: Gegen Straubing war es bereits die siebte Partie der Saison ohne Treffer. „Das war der Realitäts-Check nach der Vollen Halle gegen Augsburg”, sagte Cortina. Da kamen 11000 Zuschauer, der EHC triumphierte 5:0. Und wie soll der EHC wieder in die Spur kommen?

Pat Cortina hob die DVD mit der Aufzeichnung des Spiels in die Luft. Die Chance auf den ersten Treffer nach über 120 Minuten und auf die Rückkehr in das Duell um Platz sechs, gibt's am Sonntag (16.30 Uhr, Olympia-Eishalle) gegen Vizemeister Wolfsburg.

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