„Meine Frau hat mir die Leviten gelesen“

EHC-Manager Christian Winkler bereut seine Schimpf-Orgie gegen die Schiris beim Derbysieg gegen Landshut. Seine Entschuldigung: „Ich hatte einen totalen Stromausfall in der oberen Etage.“
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EHC-Manager Christian Winkler: Ein Kämpfertyp, der auch mal durchgreift.
Rauchensteiner/AK EHC-Manager Christian Winkler: Ein Kämpfertyp, der auch mal durchgreift.

EHC-Manager Christian Winkler bereut seine Schimpf-Orgie gegen die Schiris beim Derbysieg gegen Landshut. Seine Entschuldigung: „Ich hatte einen totalen Stromausfall in der oberen Etage.“

MÜNCHEN Der Tag danach. Der Tag, nachdem Christian Winkler, der Manager des EHC München, beim Derby gegen Landshut (3:2 nach Verlängerung), einen rumpelstilzchenhaften Totalausraster hatte. „Ich hatte eine schlechte Nacht und war ganz sicher am Morgen nicht stolz auf das, was ich da gemacht habe“, sagt Winkler, der mit einem Schläger in bester Holzhacker-Manier auf die Bande eingedroschen hatte, der zudem Schiedsrichter Florian Zehetleitner aufs Heftigste beschimpft hatte.

Doch was hatte Winkler und auch Trainer Pat Cortina, der kurz davor war, die hinter der Bande gelagerten Eishockeyschläger aufs Eis zu werfen, derart in Rage gebracht? Die Referees hatten eine Tatsachenentscheidung, ein Tor für den EHC, nachträglich die Gültigkeit verweigert – wegen eines Fouls von Kevin Lavallee. Da es mit diesem Schiedsrichter und einem der Linesmänner in der Vergangenheit schon Unstimmigkeiten gegeben hatte, verlor Winkler die Fassung. „Mir ist die Sicherung durchgebrannt und dann sind meine Gefühle mit mir Gassi gegangen. Das war sicher nicht in Ordnung. Ich war ein schlechtes Vorbild“, sagt Winkler, dessen Tochter Augenzeuge des Ausrasters war: „Sie hat das locker genommen, aber ich will nicht, dass sie mich so sieht.“

Das bekam Winkler auch von seiner Frau zu hören. „Sie hat mir schon die Leviten gelesen, etwas den Kopf gewaschen. Sie macht sich ja auch sorgen, dass ich da einen Herzkasper kriege.“ Winkler entschuldigte sich gestern auch offiziell beim Schiedsrichterbeobachter und den Referees. „Ich habe mein Bedauern in einer E-Mail mitgeteilt und erklärt, dass ich mich beim nächsten Treffen noch persönlich entschuldigen werde.“

Erst vor einer Woche hatten Winkler und Cortina, die Gefühls-Vulkane auf der EHC-Bank, den Spielern wegen der ausufernden Meckereien einen Maulkorb auferlegt. „Damals habe ich gesagt, der Schiedsrichter, das ist meine Aufgabe. Damit hatte ich aber nicht unbedingt so einen Auftritt gemeint“, sagte Winkler, „so will ich nie wieder auftreten! Ich gelobe Besserung, denn ich war ein schlechtes Beispiel für meine Spieler.“

Als selbst auferlegte Strafe wird der EHC-Manager deswegen ein Kabinenfest für die Mannschaft schmeißen. Winkler: „Da lasse ich mich nicht lumpen. Ich erwarte von der Mannschaft Disziplin, das muss aber auch mich selbst einschließen. Ich hatte einen totalen Stromausfall in der oberen Etage. Das war nicht in Ordnung. Aber ich bin auch nur ein Mensch.“ Oder ein Rumpelstilzchen.

Matthias Kerber

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