Mauer: "Spiele gegen Mannheim werden nie normal"
München - Frank Mauer (28) wechselte 2015 von den Adlern Mannheim nach München. Mit dem EHC Red Bull trifft er am Freitag (19.30 Uhr/Olympiaeisstadion) im Spitzenspiel auf seinen Jugendklub.
AZ: Herr Mauer, Sie haben am Valentinstag Ihre langjährige Freundin geheiratet. Ein Eishackler als hoffnungsloser Romantiker?
FRANK MAUER: Anscheinend. Wobei ich zugeben muss, dass es sich mit dem Valentinstag eher ein bisschen so ergeben hat. Das Datum hat uns beiden einfach gut gepasst und dann haben wir die Chance ergriffen und in Heidelberg geheiratet. Ich bin ja dort geboren, meine Freundin ist da aufgewachsen, daher hat der Ort für uns auch eine besondere Bedeutung. Wir hatten unsere Familien und Freunde bei der standesamtlichen Heirat dabei, das war sehr unaufgeregt, aber sehr, sehr schön.
Nicht die einzige große Veränderung, die im Hause Mauer ansteht.
Stimmt. Wir werden ein Töchterchen bekommen. Sie ist eine tolle Frau und sie wird eine tolle Mutter werden, da bin ich mir ganz sicher. Wir freuen uns sehr. Das Kind ist aber nicht der Grund, warum wir geheiratet haben, wir waren schon davor verlobt, wussten, dass wir zusammengehören, dass wir Kinder haben wollen. Wir sind jetzt schon fünfeinhalb Jahre zusammen, wir haben also beide nicht die Katze im Sack gekauft. Als jetzt klar war, das wir ein Kind haben werden, haben wir uns nur gesagt, dann machen wir es gleich richtig und heiraten eben jetzt. Unsere Tochter wird übrigens ein echtes Münchner Kindl, sie soll hier zur Welt kommen.
Die Mannheimer Gegend ist für Sie sehr gut, privat, aber auch sportlich.
Stimmt, ich bin da geboren und aufgewachsen, habe meine sportliche Karriere dort begonnen. Die Partien gegen die Adler Mannheim wie jetzt am Freitag werden für mich nie zur Normalität werden, da werde ich immer noch das kleine bisschen draufpacken wollen.
Hat ja bestens geklappt: Seit Sie nach dem Titelgewinn mit den Adlern zum EHC Red Bull München gewechselt sind, hat der EHC mit Ihnen auf dem Eis noch kein Spiel gegen Mannheim verloren.
Und wir werden alles dafür tun, dass es wieder so wird, dass wir die Adler, die jetzt richtig gutes und erfolgreiches Eishockey spielen, auch am Freitag wieder schlagen können. Sie sind brandgefährlich, aber wir wissen, was wir können. Diese Spiele auf Augenhöhe sind ja die Partien, die du als Spieler wirklich willst, denen man entgegenfiebert.
Zuletzt hatte der EHC ja ein paar Probleme, hat einige Spiele ganz uncharakteristisch noch aus der Hand gegeben.
Das stimmt, da war vielleicht Bruder Leichtfuß manchmal mit auf dem Eis. Aber so was ist auch gar nicht so schlecht, dass man sieht, dass man wirklich nie nachlassen kann – und darf. Aber insgesamt spielen wir eine sehr gute, eine sehr konstante Saison. Wir sind fast die gesamte Saison Tabellenführer, haben einen neuen Klubrekord an Punkten aufgestellt und sehr viele Spiele gewonnen, die wir vielleicht auch hätten verlieren können. Dass man dann auch mal verliert, ist ganz normal. Aber wir haben unsere Lehren daraus gezogen.
Für Sie war es eine harte Saison mit einigen Verletzungen.
Leider. Verletzungen gehören zum Sport, aber es ist nie leicht, sich dann wieder zurück zu kämpfen. Dieser Weg zurück, der kann einem schon manchmal auf den Sack gehen. Ich hatte in meiner Karriere fünf Jahre, in denen ich nur ein einziges Spiel gefehlt habe, aber in den letzten Saisons waren es einige Verletzungen. Das hat man nicht immer in der Hand.
Außer Ihr Kapitän Michael Wolf gibt mal sein Geheimnis preis, wie er es schafft, in seiner langen Karriere kaum jemals verletzt zu fehlen.
Michi ist ein Phänomen, ein absolutes Vorbild, er ist fast unverwundbar. Er ist 36, aber ich habe noch nie einen Spieler gesehen, der in diesem Alter noch derart fit ist, er wird einfach nicht älter auf dem Eis.
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