Matt Smaby ist zurück: „Das Bier geht auf mich“
Eishockey-Spieler Matt Smaby im Interview: Hier spricht er über seine Rückkehr zum EHC, sein Beinahe-Engagement in der NHL, die vergangene Saison, Freundschaften in München und seine Liebe zur Stadt.
München - Matt Smaby Der 30-Jährige spielte bereits in der NHL. 2013/2014 lief er für den EHC auf, erhielt im Anschluss aber keinen Vertrag. Aufgrund der Verletztenmisere im Klub kehrt er nun doch zurück. Lesen Sie hier das AZ-Interview.
AZ: Willkommen zurück in München, zurück beim EHC, Herr Smaby!
MATT SMABY: Vielen Dank, irgendwie fühlt es sich gar nicht so an, als wäre ich weggewesen, das ist wie eine Heimkehr an einen altbekannten Ort, an dem man viele Freunde hat.
Da wird ein Kabinenfest fällig.
Der Vorschlag gefällt mir, den nehme ich gerne auf. Das Bier geht auf mich, versprochen!
Was war der Grund, dass Sie sich entschieden haben, wieder in München anzuheuern? Sie hätten es ja fast zurück in die NHL geschafft.
Das stimmt, ich habe bei den Arizona Coyotes das Trainingslager mitgemacht und war bis zum letzten Cut dabei. Es gab nur noch zwei Anwärter auf den einen Posten – mich und eben einen anderen Spieler. Der Verein hat sich dann gegen mich entschieden. Das muss ich akzeptieren. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, habe alles gegeben. Klar ist man danach erst etwas niedergeschlagen, aber ich bin kein Mensch, der sich von so etwas besonders runterziehen lässt. Ich weiß, dass mit jeder Tür, die sich schließt, andere öffnen. Man muss sie nur sehen und als solche erkennen. Als dann die Anfrage aus München kam, musste ich nicht sehr lange überlegen. Für mich und meine Familie ist das perfekt. Wir kehren an einen Platz zurück, den wir kennen, den wir mögen, an dem wir viele Freunde haben. Das ist wunderbar. Ich war auch im ständigen Kontakt zu den Spieler, die hier vergangene Saison schon waren. Sie alle hatten mir immer wieder erzählt, wie toll es hier ist, wie gut die Stimmung ist, wie gut es läuft. Jetzt will ich dazu beitragen, dass es vielleicht noch ein bisschen besser läuft.
Ziemliche Umstellung vom Wüstenstaat Arizona zu München.
(lacht) Ja, es ist ungewohnt, wieder so viel Grün zu sehen. Das ist eine Farbe, die man dort nicht viel sieht, dafür sehr viel Wüstensand.
Wer ist denn Ihr bester Freund im EHC-Team?
Das war vergangene Saison bis zu dem Zeitpunkt, an dem er sich entschied, den Verein zu verlassen, sicher Jon DiSalvatore. Er hat Kinder, die in einem ähnlichen Alter sind wie unsere. Das hat gepasst, wir haben viel zusammen unternommen als Familien. Ich Freude mich, dass wir jetzt beide wieder da sind.
Wie sieht denn Ihr EHC-Fazit der Saison 2013/14 aus?
Nun, das sind zwei Ebenen. Persönlich glaube ich, dass ich eine ganz gute Saison gespielt habe, dass ich mein Spiel auch in der DEL etablieren konnte. Hier wird physisch hart gespielt, das kommt mir entgegen. Aber auch die spielerische Niveau ist sehr gut, die Liga ist extrem ausgeglichen. Ich denke, meine eigene Saison war nicht schlecht. Aber all das zählt nicht, wenn man als Team keinen Erfolg hat. Das war natürlich eine große Enttäuschung, dass wir so früh in den Playoffs gescheitert sind, denn wir hatten ein wirklich großartiges Team. Aber so ist Eishockey eben.
Wird ihre Familie mitkommen? Ihre Frau war ja in der vergangenen Spielzeit mit den Kindern nach Nordamerika zurückgekehrt, weil sie ein Jobangebot erhalten hatte.
Das stimmt, sie ist Chiropraktikerin. Sie wird aber in zwei, drei Wochen auch hierher nach München kommen. Dann sind wir wieder eine Familie in München. Wunderbar.
Was gefällt Ihnen an der Stadt besonders?
Gosh, das ist so viel. Ich weiß gar nicht, ob die Menschen, die hier leben, immer wissen, wie toll die Stadt ist, weil sie es einfach gewohnt sind. Uns gefällt die Geschichte, die historischen Gebäude, es ist viel los, aber man kann immer zu jeder Tages- und Nachtzeit sicher durch die Stadt schlendern, die vielen Parks. Wir lieben es, die Stadt zu erkunden und man findet immer wieder ein neues kleines Juwel. Und auch das Umland ist wunderschön, die Berge sind nicht weit. Das ist schon zauberhaft.
Dann zaubern Sie mal auf dem Eis Ihre Monster-Checks hervor.
Ich bin jetzt 30. Das ist wirklich nicht alt. Das Ziel, das ich mir selber gesetzt habe, ist jeden Tag ein bisschen besser zu sein als am Tag davor. Dafür arbeite ich hart. Ich denke, ich kann dem EHC schon noch wirklich weiterhelfen.
- Themen: