Machtdemonstration des EHC München gegen die Eisbären Berlin

Der EHC München führt durch den 5:1-Sieg nun im Halbfinale gegen die Eisbären Berlin mit 2:1. Am Freitag wollen Sie das Ergebnis weiter ausbauen.
von  Matthias Kerber
Der EHC München feiert den 5:1-Sieg im Halbfinale gegen Berlin.
Der EHC München feiert den 5:1-Sieg im Halbfinale gegen Berlin. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Don Jackson sprach die Worte mit der unheilvollen Botschaft ganz ruhig, ohne große Emotion aus. "Sie sind im zweiten Drittel auseinandergebrochen, wir haben ihnen jeden Wind aus den Segeln genommen."

Eine Demonstration ungemeiner Stärke

Gemeint waren die Eisbären Berlin, der Gegner des EHC Red Bull München in diesem Halbfinale. Die waren in Spiel drei der Best-of-seven-Serie vor 6142 Fans in der ausverkauften Olympiaeishalle mit 1:5 (Tore München: Wolf (2), Pinizzotto, Kahun, Macek) unter die Kufen geraten. Damit führen die Münchner nun mit 2:1 im Halbfinale. Es war eine Demonstration ungemeiner Stärke, ungemeinen Könnens, das die Red Bulls da auf dem Eis hingelegt hatten. "Nein, perfekt war es nicht, das wird es nicht geben, aber es war schon sehr gut, was wir gezeigt haben", sagte Kapitän und Doppeltorschütze Michael Wolf, "wir waren 35 Minuten lang schon sehr dominant bis zum 5:0, dann hat man natürlich etwas heruntergefahren. Man hat gesehen, wie dominierend wir sein können, wenn wir unser Spiel durchziehen."

Kein guter Start ins Spiel

Das haben sie – von einer Schwächephase in den ersten Spielminuten abgesehen – die ganz Partie über getan. Im Spiel fünf gegen fünf war der EHC klar überlegen, die Powerplays nutzten die Münchner zu zwei Torerfolgen, in numerischer Unterzahl ließen sie nicht nur nichts zu, Macek erzielte sogar noch das 5:0. "Unser einziges Manko war, dass wir wieder nicht gut gestartet sind. Die Eisbären kommen immer stark aus der Kabine", sagte Stürmer Dominik Kahun, "aber im Lauf des Spiels merkt man schon, dass sie immer müder werden."

Kein Wunder, denn die Berliner haben schon verdammt viele Spiele in den muskelbepackten Beinen. Sie mussten sich erst in den Preplayoffs gegen die Straubing Tigers durchsetzen, um überhaupt ins Viertelfinale einzuziehen. Dort konnten sie erst nach sieben harten Partien gegen die favorisierten Mannheim Adler das Weiterkommen sichern. Insgesamt fünf Mal mussten die Eisbären in ihren zwölf Playoff-Spielen in die Verlängerung. Zum Vergleich: Der EHC hat erst sieben Spiele in den Eishacklerknochen, musste einmal in die Overtime.

Alles oder Nichts für Berlin

Der Fitness-Vorteil liegt klar bei den Münchnern, die am Freitag (19.30 Uhr) zu Spiel vier wieder nach Berlin müssen. "Für die Eisbären geht es jetzt schon um Alles oder Nichts", sagte Kahun, "sie spielen daheim auch sehr gut, aber wir sind bereit." Und Verteidiger Konrad Abeltshauser meinte: "Wir haben viel Selbstvertrauen getankt, liegen in Führung, haben es jetzt selber in der Hand. Für Berlin ist es jetzt so, als müssten sie immer ein bisschen bergauf spielen. Aber sie werden sicher nicht aufstecken."

Das definitiv nicht, aber der EHC wird alles daran setzen, die Eisbären kühl, kalkuliert und methodisch fertigzumachen. "Wir wollen ihnen weiter unser Spiel aufzwingen, den Druck dabei ständig hochhalten, das Tempo des Spiels diktieren", sagte Verteidiger-Koloss Matt Smaby (1,96 m, 110 kg).

Dominanz in jeder Minute

Anders gesagt: Die Red Bulls werden alles daran setzen, dass die Eisbären wieder auseinanderbrechen, dass die Berliner Minute für Minute mehr einem Bruchtest unterzogen werden.

Lesen Sie hier: Ein Statement-Sieg: Der EHC überrollt die Eisbären

 

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