Kühnhackl bald ein roter Bulle?

Eishockey-Legende Erich Kühnhackl fängt möglicherweise als Berater bei Red Bull München an. „Es ist an der Zeit für mich, etwas Neues zu machen“.
von  Matthias Kerber
Eishockey–Legende Erich Kühnhackl legt sein Amt als Vizepräsident des Eishockey-Verbandes nieder – und wird wohl Berater beim EHC Red Bull München.
Eishockey–Legende Erich Kühnhackl legt sein Amt als Vizepräsident des Eishockey-Verbandes nieder – und wird wohl Berater beim EHC Red Bull München. © Rauchensteiner

Eishockey-Legende Erich Kühnhackl fängt möglicherweise als Berater bei Red Bull München an. „Es ist an der Zeit für mich, etwas Neues zu machen.“

München - Die Nachbeben der Pierre-Pagé-Demission beim EHC Red Bull München erschüttern Eishockey-Deutschland. Nach der mehr als enttäuschenden vergangenen Saison, die dem Etat-Primus das Aus bereits in den Preplayoffs gegen Iserlohn bescherte, wollen sich die Red Bulls nicht nur selber Flügel verleihen, sie wollen sich einem Phönix gleich aus der Asche der verbrannten Pagé-Erde erheben.

Da Kleckern nie das Konzept des Brauseherstellers war, will man sich die Dienste von Deutschlands größter Eishockey-Ikone sichern. Nach AZ-Informationen soll Erich Kühnhackl, Deutschlands Eishockeyspieler des 20. Jahrhunderts, in einer Beraterfunktion an den Verein gebunden werden.

Kühnhackl selbst hat den Weg dafür frei gemacht. Der 63-Jährige legt sein Amt als Vizepräsident des Deutschen Eishockey-Bundes DEB nieder, wird bei der Neuwahl im Sommer nicht erneut kandidieren. „Es ist an der Zeit für mich, etwas Neues zu machen. Ich werde aber im Eishockey bleiben. In dem Metier kenne ich mich aus – da habe ich ein gewisses Standing“, sagte Kühnhackl der AZ. Dass er beim EHC anheuert, wollte er aber noch nicht offiziell bestätigen. „Ich bin keiner, der sich an Spekulationen beteiligt. Wenn etwas fix ist, werde ich mich sicher dazu äußern. So weit ist es aber nicht. Also warten wir es alle ab.“

Keinen Hehl macht er aber daraus, dass er sich intensiv mit dem EHC auseinandergesetzt hat. „Es ist sicher so, dass die Voraussetzungen, die beim EHC herrschen, sehr positiv sind, dass man da für Eishockey wirklich was bewegen kann“, sagt Kühnhackl, der ja schon nach der Zwangsumsiedlung der München Barons nach Hamburg im Jahre 2002 bei der anschließenden Gründung des EHC München beratend zur Seite stand. „Ja, wir haben uns damals schon ausgetauscht. Mir liegt Eishockey in München am Herzen. Ich denke, die bayerische Landeshauptstadt sollte einen starken Eishockey-Verein haben.“

Beim EHC würde er in seiner Beraterfunktion auf einen alten Bekannten treffen – Manager Christian Winkler. Beide arbeiten als Mitglieder des Kompetenzteams des DEB seit Jahren eng miteinander zusammen. „Ich schätze Christian sehr – menschlich und fachlich“, sagte Kühnhackl, „er ist ein ausgewiesener Fachmann, der mit einer unglaublichen Leidenschaft und Kompetenz die Sachen angeht. Ich arbeite gerne mit ihm zusammen.“

Als Berater würde Kühnhackl dann wohl auch als eine Art Sprachrohr des Vereins fungieren – nach dem Kommunikationsfiasko unter dem zum Gesamtsportdirektor Eishockey weggelobten ehemaligen EHC-Coach Pagé in der vergangenen Saison soll im Verein endlich wieder Ruhe einkehren, gleichzeitig soll das Image der Red Bulls positiver belegt werden als unter dem kauzigen Pagé.

Sir Erich als Charme- und Kompetenzoffensive.

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