Königsmord an Winkler?

Die Übernahme der EHC-Lizenz durch Sponsor Red Bull steht bevor – und bringt offenbar grundlegende Änderungen: Der Manager, ein Aushängeschild, wird womöglich abgelöst.
Matthias Kerber |
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Christian Winkler, der Manager des EHC Red Bull München.
sampics/Augenklick Christian Winkler, der Manager des EHC Red Bull München.

München - Dass es eine Übernahme in naher Zukunft geben würde, das war klar. Aber wird es jetzt eher eine feindliche Übernahme als ein gemeinsamer Neuanfang? Alle Anzeichen deuten daraufhin, dass Red Bull noch im Januar die Lizenz der Münchner erwerben wird und der Eishockeystandort Salzburg zu einer Art Farmteam für München degradiert würde (AZ berichtete). Doch jetzt folgte der Paukenschlag: Wird es bei der Übernahme nicht nur Bauernopfer, sondern eine Art Königsmord geben?

Die „Salzburger Nachrichten“ berichten, dass Manager Christian Winkler, der seit acht Jahren das Aushängeschild des Vereins ist, abgelöst werden soll. Stattdessen soll Ex-NHL-Coach Pierre Pagé als eine Art Sportdirektor Eishockey installiert werden. Dem Manager des EC Red Bull Salzburg soll ein Vertragsangebot bis 2016 vorliegen.

Eine Entwicklung, die auch beim EHC einschlug wie eine Bombe. Nach AZ-Informationen gab es in allen durchgespielten Szenarien für die EHC-Übernahme nie eine Variante, die die Ablösung Winklers beinhaltete. Alle Vorzeichen deuteten in eine andere Richtung. Weder Red Bull noch Alleingesellschafter Michael Phillips haben die Klubbosse über den Abschluss der Verhandlungen informiert. „Für uns gibt es keinen neuen Informationsstand“, sagte Geschäftsführer Claus Gröbner der AZ, „alles andere sind Spekulationen, an denen wir uns nicht beteiligen.“

Nach AZ-Informationen ist geplant, dass es eine Kooperation der Standorte München und Salzburg geben wird, der Fokus aber auf München liegen soll, da Red Bull, denen der Fernsehsender Servus.TV gehört, der vor dieser Saison die Fernsehrechte für die DEL erworben hat, sich verstärkt um den deutschen Markt kümmern will. Angeblich ist auch angedacht, dass beide Teams dann – wie der „Standard“ berichtet – in Salzburg in der Akademie in Liefering trainieren werden, die Teams dann von dort zu den Spielen fahren werden. Schon bisher hatte Red Bull seinen Spielern Jahresverträge gegeben (üblich sind neun Monate), die den Spielern auferlegten, ganzjährig in Salzburg zu sein.

Vor einem halben Jahr hatte Red Bull den EHC vor der Pleite gerettet und war als Namenssponsor eingestiegen. Dann wurde aber schnell klar, das Red Bull die Lizenz von Philipps erwerben will. Seit Monaten war der EHC von mehreren Wirtschaftsprüfungsagenturen durchleuchtet worden, um den Lizenz-Verkauf vorzubereiten.
Dieser steht nun an. Er wird den Eishockeystandort München retten.

Eine neue Welt. Aber ob sie auch schön sein wird?

 

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