Karriereende beim EHC

KÖLN Acht Spiele ohne Treffer, das ist für Münchens Topscorer Eric Schneider schon eine fast unheimliche Torflaute. Die Ladehemmung des Kanadiers dauert nun schon über einen Monat an. Es war am 16. Februar, als der 33-Jährige das letzte seiner bisher 21 Saisontore erzielte. Der Gegner damals – passenderweise die Kölner Haie.
Nun geht es im zweiten Playoff-Spiel nach dem grandiosen Marathon-Match in der Olympia-Eishalle, das der EHC in der dritten Verlängerung nach insgesamt 111 Minuten verlor, wieder in die Köln Arena. Dort muss der EHC siegen, damit die grandiose Debüt-Saison in der DEL nicht schon ein Ende findet. „Wir müssen Wege finden, um Eric wieder effektiver in Szene zu setzen”, sagt Münchens Erfolgscoach Pat Cortina vor Playoff-Spiel zwei bei den Haien (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht begonnen).
Schneider leidet darunter, dass seine beiden kongenialen Sturmpartner Ryan Ready (Innenbandriss im Knie) und Martin Buchwieser (Muskelriss) verletzt ausfallen. Doch immerhin eines steht fest, das Traum-Trio wird in der kommenden Saison weiter für den EHC auf Torejagd gehen. Buchwieser und Ready haben ihre Verträge bereits verlängert, bei Schneider fehlt nur noch die Unterschrift.
Monatelang war EHC-Manager Christian Winkler auf der Suche nach Schulplätzen für die fünf Kinder, die Schneider mit seiner Frau Carla hat. Jetzt liegen mündliche Zusagen der Bavarian International School im Norden Münchens vor. „Ja, es sieht sehr, sehr gut aus, dass auch die letzte Hürde genommen ist”, bestätigt Manager Christian Winkler der AZ, „alle anderen Punkte des Vertrages sind schon seit langem geklärt, auch beim Geld haben wir uns schon geeinigt.”
Auch Schneider hatte schon vor langem den grundsätzlichen Treueschwur zum EHC geleistet. „Ich habe nicht vergessen, dass der EHC sofort für mich und meine Familie da war, als andere Vereine sich zurückgezogen haben, als sie hörten, dass ich fünf Kinder habe und daher andere Ansprüche an die Unterkunft und Betreuung habe als ein Single”, sagt Schneider, „meine Familie und ich, wir fühlen uns hier sehr wohl.”
Nach AZ-Informationen soll Schneider einen Zweijahres-Vertrag erhalten, damit er auch eine gewisse Planungssicherheit für seine Familie hat. „Ich würde meine Karriere gerne in München beenden”, sagt Schneider, der jedes Jahr mit seiner Frau einen Familienrat abhält. Dann wird jeweils entschieden, ob der Eishockey-Profi noch ein Jahr in Europa dranhängt oder ob der gesamte Schneider-Clan nach Kanada zurückkehrt.
Dort hat Schneider schon seit Beginn seiner Karriere in eine Öl-Firma investiert. „Ich musste immer vorausschauend planen, da ich nunmal eine große Familie habe. Sie sind das Wichtigste für mich.” Deswegen stellte er dem EHC auch die Regelung der Schulplatzfrage zur Bedingung. Eine Bedingung, die nun erfüllt ist.