Joey Vollmers neuer Helm: Die EHC-Evolution

MÜNCHEN - Joey Vollmer, Eishockey-Torwart und Urgestein bei den Münchnern, hat sich einen neuen Helm anfertigen lassen. Er symbolisiert seine Entwicklung vom Bayernliga- zum DEL-Goalie
Es war im Jahre 1858, als Charles Darwin seine revolutionäre Evolutionstheorie erstmals der Öffentlichkeit vorstellte: die Entwicklung vom Affen zum Menschen durch natürliche Selektion.
Jetzt, im Jahre 2010, präsentierte Joey Vollmer, der Torhüter des DEL-Aufsteigers EHC München, auf seinem Helm seine ureigene Version der Eishockey-Evolution. „Von der Bayernliga in die DEL.“
Seit acht Jahren ist der nun 30-Jährige beim EHC, hat mit dem Verein all diese Stationen durchlaufen. Das hat er nun auf seiner neuen Maske verewigt. Vollmer: „Wir haben die verschiedenen Entwicklungsschritte dargestellt, die Bayernliga steht für das Affenstadium meiner Karriere. Über die Stufen Oberliga und 2. Liga bin ich nun in der DEL, der höchsten Evolutionsform, angekommen.“
Auf der anderen Seite des Helms prangt ein weißer Hai, der einen Puck mit dem Maul fängt. „Vor etwa acht Jahren hat mir der damalige EHC-Spieler Alexander Leinsle den Spitznamen ,White Shark', also weißer Hai, verpasst“, sagt Vollmer.
Auf der Stirnseite des Helms prangt das Logo des EHC, der am Freitag (19.30 Uhr) bei der DEG spielt, auf der Rückseite leuchten die deutschen Nationalfarben. Schließlich ist Vollmer ja auch Torwart der Inline-Nationalmannschaft. „Das ist die tollste Maske, die ich je hatte“, sagt Vollmer. Das Konzept dafür entwickelte er zusammen mit seiner Freundin Sabrina. Für sie hat Vollmer ebenfalls ein Symbol auf der Maske verewigen lassen.
Vor sechs Wochen hat Vollmer die Maske bei dem Kranzberger Airbrush-Künstler Richard „Ricci“ Frenzel in Auftrag gegeben. Gut 60 Stunden hat der gelernte Porzellanmaler, der bereits die Masken von Leo Conti (Augsburg) und Ian Gordon (Ingolstadt) gestaltet hat, damit zugebracht. Der Wert beläuft sich auf etwa 2000 Euro. Vollmer: „Er hat gesagt, dass es seine schönste Arbeit sei und ich die Maske am besten gleich ungetragen in die Vitrine stellen sollte.“
In die Vitrine, wo bereits die anderen Helme seiner Karriere stehen. Vollmer: „Die bewahre ich alle auf. Bis auf den einen, der mir vor drei Jahren geklaut wurde.“ Aus versicherungstechnischen Gründen müssen die Keeper jedes Jahr einen neuen Helm nutzen. Vollmer: „Die Maske ist das Heiligtum eines Keepers. Da kann man seine Persönlichkeit ausdrücken.“ Oder sein Entwicklungsstadium. Vom Bayernliga-Affen zum DEL-Menschen.
Matthias Kerber