Ich schwanke noch! EHC Red Bull München weiter auf der Suche nach Konstanz

München - Yasin Ehliz hat nach dem Umzug in das Schmuckstück SAP Garden wie einige andere auch die Messlatte verständlich hochgelegt. "Es gibt jetzt keine Ausreden mehr", hatte der Top-Stürmer des EHC Red Bull München gesagt, weil ja nun die Bedingungen für die Eishackler rundum geradezu paradiesisch sind, es ihnen an nichts fehlt.
EHC verliert gegen Nürnberg Ice Tigers
Top-Infrastruktur gleich Top-Leistung, so ist die Erwartungshaltung. Die Realität aber lautet bisher: Top-Infrastruktur gleich Leistungsschwankungen. Das nächste Beispiel gab es dafür am Donnerstagabend. Nach drei Siegen in den Partien zuvor folgte ein 3:4 nach Verlängerung gegen die Nürnberg Ice Tigers, ein Team, das in der Abwehr personell dezimiert antrat und nicht zur DEL-Elite gehört. Bei aller statistischen und besonders in der Schlussphase auch optischen Überlegenheit des EHC war das gewiss nicht der erhoffte Ausgang.
"Es ist eine harte Pille, das zu schlucken", sagte EHC-Trainer Max Kaltenhauser, "jeder, der da war, hat gesehen, dass wir gut gespielt haben. Wir sind nicht zufrieden, dass wir zu Hause nur einen Punkt haben. Leistungsmäßig okay, aber zu wenige Punkte."Es ist ein Muster, das sich durch die zurückliegenden Wochen zieht und deshalb die Frage aufwirft: Wie top ist dieser EHC der Ausgabe 2024/25 wirklich und kann er es dann, wenn es um die Wurst geht, etwa mit Titelverteidiger Eisbären Berlin aufnehmen? Ein Hinweis darauf ist vom bevorstehenden Fünfer der Wahrheit zu erwarten, von den kommenden fünf Duellen.
Münchner haben einen hartes Stück Arbeit vor sich
Dieser Block beginnt mit dem Gastspiel bei den Adler Mannheim am ersten Adventssonntag (19.15 Uhr), setzt sich fort mit der Dienstfahrt zu den Grizzlys Wolfsburg am Nikolaustag, den Derbys gegen den ERC Ingolstadt und die Straubing Tigers (8. und 10. Dezember) und endet am 13. Dezember mit dem Kräftemessen beim Tabellenführer und amtierenden Meister in Berlin.
Nach jenem Freitagabend in der Hauptstadt wird der Eishockeyklub einen lobenden Eintrag ins Hausaufgabenheft bekommen oder zumindest die Androhung eines Verweises, wenn einige Themen unzureichend erledigt worden sind. Ersichtlich ist, dass es wohl ein hartes Stück Arbeit bleiben wird, die nächsten Punkte zu holen. Es wirkt nicht so, als ob Kaltenhausers Team auf dem Weg in eine gewisse Leichtigkeit des Seins ist.

Kaltenhauser über Neuzugang Butcher: "Ich war mit ihm zufrieden"
Ob Will Butcher eine Abkürzung dahin kennt? Der neue EHC-Verteidiger debütierte gegen die Franken ordentlich. "Ich war mit ihm zufrieden, wie mit der gesamten Mannschaft", sagte Kaltenhauser. Der 29-Jährige wird noch Eingewöhnungszeit brauchen. Zeit, die die EHC-Kollegen nicht haben.