Hockey-Halleluja: Konrad Abeltshauser vom EHC München stichelt gegen Nürnberg Ice Tigers
München - Der 25-Jährige Konrad Abeltshauser aus Bad Tölz spielt seit 2016 beim EHC Red Bull München, holte in den letzten beiden Spielzeiten jeweils die Meisterschaft. Er ist der DEL- Verteidiger des Jahres.
AZ: Herr Abeltshauser, für den EHC Red Bull München geht es jetzt drei Mal in die Olympiahalle zu den Hockey-Hallelujas gegen Nürnberg, Mannheim und Berlin. Sie dürften beste Erinnerungen an das Event haben, vergangene Saison haben Sie gegen die Berliner eines der schönsten Tore der Saison erzielt. Ein Tölzer im Eishockey-Himmel?
KONRAD ABELTSHAUSER: Das stimmt, so was gelingt einem nicht jeden Tag, dass man sich den Puck durch die eigenen Beine legt und dann trifft. Ich weiß auch ned, wie das in meinen Kopf gelangt ist, aber ich hab mich tierisch Freude, dass es geklappt hat. Ich hatte es an dem Tag im Training zum Spaß versucht – irgendwie scheint es im Unterbewusstsein hängen geblieben sein. Da musste es dann eben raus. (lacht)
Was bedeuten Ihnen denn die Hallelujas überhaupt?
Das ist der pure Wahnsinn. Wir spielen ja sehr oft in großen Arenen, aber da sind die Fans dann halt immer gegen uns, pfeifen uns aus. Es ist ein unglaublich geiles Gefühl, wenn man mal so viele Fans, so eine Stimmung im Rücken hat. Wir alle Freude uns sehr drauf.
Für Stimmung werden die Abeltshausers schon sorgen. Ihre Großfamilie hat sich mit Karten eingedeckt.
Das stimmt. Ich glaube, wir werden schon in jedem Spiel eine eigene Abeltshauser-Sektion brauchen. Wir kommen in Massen.
Nach der Pleite in Schwenningen sind die Punkte besonders wichtig. Speziell gegen Nürnberg und Berlin, die jetzt knapp vor dem EHC an der Tabellenspitze sind.
Absolut. Wenn man von Sechs-Punkte-Spielen reden darf, dann in diesen Partien. Das sind die Spiele, die am Ende oft darüber entscheiden, wer zum Abschluss der Hauptrunde ganz oben steht. Gegen Schwenningen ist unsere Siegesserie von neun Erfolgen am Stück gerissen, am besten starten wir bei den Hallelujas gleich eine neue, noch bessere Serie.
Was ist in Schwenningen schiefgelaufen?
Schwenningen hat defensiv keine Fehler gemacht, wir haben vorne die Dinger nicht reingemacht. Wir haben nicht so gut gespielt. Es ist oft so, dass man, wenn man viel Erfolg hat, man das ein wenig vergisst, was einen stark gemacht hat.
Am Samstag geht es gegen Nürnberg und damit auch Ihren alten Freund Leo Pföderl. Ist wieder ein Leberkas für den Sieger ausgelobt?
Wir haben drüber gesprochen, aber die Details müssen noch ausgehandelt werden. Wir kennen uns seit Ewigkeiten, unsere Väter haben schon zusammengearbeitet. Und natürlich stichelt man da gerne gegen den anderen, redet auch viel Schmarrn. Leider war ich in letzter Zeit der, der sich mehr anhören musste, weil wir nicht so oft gewonnen haben. Auch daher will ich das ganz schnell abstellen. Ich habe eh gedacht, die Nürnberger kommen nur hierher, um sich endlich mal ein gescheites Eishockey anzuschauen. (lacht)
Wie sind Sie mit Ihrer eigenen Saison bisher zufrieden? So dominant wie in der Vorsaison sind Sie nicht.
Richtig zufrieden bin ich nicht. Ich will immer der Beste sein. Immer. Das ist mit in dieser Saison noch nicht so oft und regelmäßig gelungen, wie in der vergangenen. Das muss man ganz offen sagen. Es könnte zwar schlechter sein, aber eben auch besser. Bei mir ist noch Luft nach oben und ich will unbedingt im neuen Jahr mein bestes Eishockey zeigen, der Mannschaft damit helfen.
Was sind die Gründe dafür, dass es nicht so rund läuft?
Wenn es nur einen Grund geben würde, würde man das ganz schnell abstellen. Ich denke, dass vielleicht ein bisschen viel los war. Ich habe geheiratet. Dann bin ich auch noch umgezogen, zudem ist meine Oma gestorben. Man versucht, sowas immer auszublenden, aber irgendwo bleibt halt im Kopf doch was hängen. Aber wie gesagt, ich bin sicher, dass der beste Abeltshauser sich im neuen Jahr zeigen wird.