Helmut de Raaf ist der Neue beim EHC

Eishockey-Legende Helmut de Raaf ist der neue Co-Trainer beim EHC. Er soll sich vor allem um die Förderung junger Spieler kümmern.
von  Matthias Kerber
Pierre Pagés neuer Assistenzcoach: Helmut de Raaf
Pierre Pagés neuer Assistenzcoach: Helmut de Raaf © Foto-Kunz/Augenklick

Eishockey-Legende Helmut de Raaf wird Co-Trainer beim EHC. Er soll sich vor allem um die Förderung junger Spieler kümmern

München - Mastermind Pierre Pagé, der Mann, der nach eigenen Bekunden von München aus die Eishockey-Welt verändern will, hat sein tapferes Helferlein gefunden. Der EHC Red Bull München sicherte sich die Dienste einer Eishockey-Legende. Helmut de Raaf heuert als Co-Trainer an und ersetzt damit Maurizio Mansi, der beim Konkurrenten Nürnberg Ice Tigers unterschrieben hat.

Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter hat in seiner illustren Spielerkarriere elf mal die Meisterschaft gewonnen (Düsseldorf (5), Köln (4) und Mannheim (2), er spielte drei Mal bei Olympia und nahm an fünf Weltmeisterschaften teil. Seit 1999 ist er Trainer der Mannheim Jungadler, des Junioren-Teams des DEL-Klubs Mannheim Adler. Er führte sein Team zu zehn Titeln in der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL), außerdem ist de Raaf Mitglied der Eishockey-Ruhmeshalle. „Helmut ist ein Gewinnertyp. Darüber hinaus hat er eindrucksvoll bewiesen, dass er junge Spieler erfolgreich weiterentwickeln kann. Er lässt ein aufregendes System spielen. Das sind alles wichtige Eckpfeiler unserer Philosophie, deshalb ist er der richtige Mann“, sagte Pagé.

Beim EHC wird de Raaf nach AZ-Informationen nicht nur das klassische Co-Traineramt ausüben, sondern sich besonders um die Ausbildung der jungen Spieler kümmern, zudem soll er von seinen speziellen Kenntnissen der deutschen Juniorenligen Gebrauch machen und die größten Eishockey-Talente nach München lotsen. Über 40 Spieler, die einst unter de Raaf trainiert haben, spielen nun in der DEL. Beim EHC wird er auf seine alten Schützlinge Toni Ritter, Dominick Brückner und Yannic Seidenberg treffen. „Ausschlaggebend für meine Entscheidung war sicher Pierre Pagé. Wir kennen uns seit vielen Jahren. Wir teilen die gleiche Philosophie. wir sind Trainer, die immer neugierig sind, die über den Tellerrand hinausschauen. Wo immer in der Welt sich etwas Großes entwickelt, sind wir das bereit, als Anregung zu nehmen“, sagte de Raaf der AZ, „der wichtigste Punkt in unserer Philosophie ist nicht das Gewinnen an sich, sondern dass wir die Spieler – und zwar jeden einzelnen besser machen. Wenn das passiert, kommen die Resultate am Ende fast zwangsläufig.“

An München hat der Ex-Keeper aus seiner aktiven Zeit eher schlechte Erinnerungen, schließlich scheiterte er mit Düsseldorf im Jahre 1994 im Finale an Hedos München, die nur kurz später pleite waren. „In München herrschte damals eine tolle Atmosphäre, da hast du als Gegner schon gewusst, dass du auswärts spielst“, sagt de Raaf: „Ich habe nie verstanden, dass dieser Funke in München nicht länger am Leben erhalten werden konnte. Aber Red Bull plant langfristig, man will die neue Halle, man wird hier was aufbauen. Ich freue mich, ein Teil davon zu sein.“

Der 51-jährige de Raaf hat im Kampf um den Posten als Pagés Assi namhafte Konkurrenz ausgestochen. So gehörte auch Ex-DEL-Coach (Nürnberg) Andreas Brockmann, der schon vergangene Saison den EHC unterstützt hat, zu den Kandidaten auf den Posten.

 

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