"Harter Tag" für Ingolstadt: München nach 7:1 näher am Titel

Ein Spektakel nach wilden Anfangsminuten mit vier Toren binnen 106 Sekunden hat den EHC Red Bull München einen weiteren Schritt in Richtung vierter Meisterschaft gebracht. Nach dem turbulenten 7:1 (4:1, 2:0, 1:0) am Sonntag gegen den ERC Ingolstadt in der Derby-Finalserie der Deutschen Eishockey Liga führt das Team von Trainer Don Jackson in der Best-of-seven-Serie nun 2:0. Bereits am Freitag hatte München 2:1 gewonnen und benötigt nun noch zwei weitere Erfolge zum ersten Titel seit 2018.
"Ingolstadt hat eine super Mannschaft. Die werden das abschütteln und in zwei Tagen wieder angreifen", warnte jedoch Münchens Nationalspieler Yasin Ehliz bei MagentaSport vor dem nächsten Spiel am Dienstag (19.30 Uhr/MagentaSport). Auch 2014 beim bislang einzigen Titelgewinn von Ingolstadt holte der ERC damals gegen die Kölner Haie noch ein 0:2 nach zwei Spielen auf. Diesmal droht aber in den restlichen Spielen ein Torwartproblem durch die Verletzung von Stammkeeper Michael Garteig und den plötzlich patzenden Ersatzmann Kevin Reich, der laut Trainer Mark French nun auch angeschlagen sein soll.
Wie schon am Freitag beim hochklassigen Start in die erste bayerische Finalserie seit Playoff-Einführung 1980/1981 bekamen die Zuschauer auch diesmal einiges geboten. Das zweite Finale begann rasant mit vier schnellen Toren. "Oberwild war das. Es ging ja hin und her", sagte Münchens Nationalverteidiger Konrad Abeltshauser nach dem ersten Drittel.
Da führte sein Team bereits 4:1. Abeltshauser selbst steuerte das vierte Tor (10.) und die Vorarbeit zu Ben Smiths Ausgleich zum 1:1 nach bereits 49 Sekunden bei. 14 Sekunden zuvor war Ingolstadt durch Maurice Edwards in Führung gegangen. Doch das Selbstvertrauen des Top-Starts war schnell zunichte. Das lag auch an Torhüter Reich, der diesmal keinen guten Tag erwischte und bei mindestens zwei der vier Gegentreffer nicht gut aussah.
Der Vertreter des nach wie vor als verletzt geführten Garteig kassierte auch schnelle Tore von Filip Varejcka (2.) und Maximilian Kastner (3.). Auch sechs Minuten später bei Abeltshausers Schlagschuss griff Reich daneben. Ingolstadt-Coach French reagierte und nahm Reich vom Eis, begründete dies später aber auch mit "gesundheitlichen Gründen". Ob Garteig oder Reich am Dienstag wieder spielen können, ist noch unklar. Für den bislang in den Playoffs so starken Reich kam nun der erst 21 Jahre alte Jonas Stettmer zu seinem erst dritten DEL-Einsatz und fügte sich mit einem gehaltenen Penalty ein. Chris DeSousa scheiterte dabei.
In der Folge kassierte aber auch Stettmer weitere Treffer durch Austin Ortega (29.), Ehliz (37.) und Justin Schütz (53.). Für den ERC, der weiter auf den ersten Sieg in dieser Saison gegen München wartet, war die Partie diesmal früh gelaufen. "Das ist ein harter Tag für uns. Es geht jetzt nur noch darum, ein gutes Gefühl für das nächste Spiel zu bekommen", sagte Ingolstadts Stürmer Frederik Storm schon nach dem zweiten Drittel. Dies gelang nicht.