Hallen-Posse: Handballer müssen auf Samstag ausweichen

Nach der peinlichen Posse um die Doppelbelegung der Kölner Lanxess Arena am Freitag ist das Länderspiel der deutschen Handball-Europameister gegen Dänemark auf Samstag verschoben worden. Der EHC München spielt am Freitag Abend wie geplant gegen die Kölner Haie.
von  dpa/SID
Die mit 20000 Plätzen größte Halle Deutschlands: Die Lanxess Arena in Köln.
Die mit 20000 Plätzen größte Halle Deutschlands: Die Lanxess Arena in Köln. © dpa

Köln - Eishockey oder Handball in der Kölner Lanxess Arena? Weil die Verantwortlichen der Arena in Köln beiden Sportarten für Freitag Abend die Halle zugesichert hatten, musste eine schnelle Lösung her. Leidtragende sind nun die Handballer, ihr Spiel gegen Dänemark findet nun einen Tag später statt. Ein Umzug nach Düsseldorf, der ebenfalls diskutiert wurde, ist vom Tisch. Das gaben der Deutsche Handballbund (DHB) und die Lanxess Arena am Dienstagabend bekannt.

 

Erfolg der Kölner Haie als Anstoß

 

Der überraschende Einzug der Kölner Haie ins Play-off-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hatte die Diskussion ins Rollen gebracht. Der KEC, der in der Arena seine Heimspiele austrägt, trifft am Freitag (19.30 Uhr) auf den EHC. Dieser Termin kollidierte mit der Ansetzung des Handball-Länderspiels um 20.15 Uhr. Der DHB, der mit der Arena am 16. März einen Vertrag unterzeichnet hatte, hat bereits 13.000 Karten abgesetzt, die ihre Gültigkeit behalten.

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"Die sich daraus ergebende Doppelbelegung der Arena haben einzig und allein wir zu verantworten", sagte Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher: "Wir sind insbesondere dem DHB und dem dänischen Verband dankbar, dass wir gemeinsam eine Lösung gefunden haben." DHB-Generalsekretär Mark Schober sagte: "Mit der kurzfristigen Verlegung des Länderspiels sind für unsere Fans leider erhebliche Unannehmlichkeiten verbunden. Der DHB bedauert dies."

 

DHB-Vize Hanning: "Nicht hinnehmbar, bin bedient"

 

DHB-Vizepräsident Bob Hanning hat mit großem Unmut auf die Verlegung des Länderspiels der deutschen Handballer wegen der doppelt belegten Halle in Köln reagiert. "Das ist für unsere Fans und Sponsoren nicht hinnehmbar. Ich bin bedient", sagte der verärgerte Hanning der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Jugendteams hätten extra für das am Freitag geplante Spiel gegen Dänemark Busse bestellt, beklagte er: "Die Sponsoren konnten ihre gebuchte Reisen nicht antreten. Der Image-Schaden ist sehr groß."

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Das Management der Kölner Multifunktions-Arena hat seinen Fehler durch die Doppelbelegung eingeräumt und sich entschuldigt. Hanning konnte dies aber nicht versöhnlich stimmen. "Für mich kommt Köln bei der WM 2019 nicht als Spielort in Frage. Vielleicht fällt den Hallen-Betreibern kurzfristig ein, dass sie Tischtennis-Platten aufstellen müssen", schimpfte er.

 

Verlegung des Handballspiels war alternativlos

 

Hanning zeigte sich zudem verärgert, dass das Präsidium des Deutschen Handballbundes nicht informiert worden sei. Den Vertrag mit der Arena hatte DHB-Generalsekretär Mark Schober abgeschlossen. "So bitter das ist, die Verlegung unseres Spiels war ohne Alternative."

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