Große Ehre, großes Risiko

EHC-Coach Pat Cortina wird am Montag als neuer Bundestrainer vorgestellt. Für die Münchner, die zum Auftakt 2:3 gegen Düsseldorf verloren, heißt das: Spätestens 2013 brauchen sie einen neuen Coach
Gregor Röslmaier |
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MÜNCHEN Es war ein langes Gezerre um den Posten des Bundestrainers, doch nun ist die Entscheidung gefallen. Und zwar so, wie die AZ bereits in der vergangenen Woche berichtet hat: EHC-Trainer Pat Cortina soll künftig als Chefcoach das deutsche Eishockey zu neuen Erfolgen führen. Nach AZ-Informationen wird der Italo-Kanadier schon am heutigen Montag bei einer Pressekonferenz in München vom DEB als Bundestrainer vorgestellt. „Ich kann bestätigen, dass wir den neuen Bundestrainer am Montag bekannt geben", sagte Uwe Harnos, der Präsident des Deutschen Eishockeybundes, am Abend der AZ.

Es war sicher nicht das reine Interesse am sportlichen Saisonauftakt des EHC Red Bull München, weswegen sich Harnos gestern das 2:3 der Münchner gegen die DEG Metro Stars im VIP-Raum der Olympia-Eishalle ansah. Und dass der EHC seinen DEL-Auftakt trotz 2:1-Führung und Überzahlspiel am Ende noch nach Verlängerung verlor, wird zwar die Fans in der Halle, nicht aber den DEB-Boss betrübt haben. Er konnte zufrieden sein, er hat – gemeinsam mit Daniel Hopp, Verhandlungsführer der Deutschen Eishockeyliga, seinen Wunschtrainer bekommen.

„Noch habe ich nichts unterschrieben", sagte Cortina zwar am Sonntagabend – doch das soll dann am heutigen Montag passieren. Tags drauf wird er zum Länderspiel gegen Österreich nach Wien reisen und dort zwar noch nicht an der Bande stehen, sich aber wohl dem deutschen Auswahlteam vorstellen.

Cortina hatte sich und sein Konzept am vergangenen Dienstag beim Bundestrainer-Casting in einer 75-minütigen Darbietung präsentiert – und die Trainerfindungskommission von Beginn an überzeugt. Während Hans Zach und Straubings Coach Dan Ratushny durchgefallen sein sollen, muss der DEB auch vom Schweden Bengt-Ake Gustafsson angetan gewesen sein, der aber den Bossen letztlich zu teuer gewesen sein soll.

Nun also Cortina. Ein akribischer Arbeiter, ein leidenschaftlicher Eishockey-Fachmann, ein Motivator und Menschenfreund, der Begeisterung vermitteln kann. Den EHC hat er von der 2. Liga aus in die DEL geführt und dort etabliert, nebenher hat Cortina eine Zeit lang auch die Nationalmannschaft Ungarns betreut. So soll es nun auch in seinem neuen Amt als deutscher Bundestrainer funktionieren – allerdings allenfalls ein Jahr lang. Der DEB hatte sich lange gegen eine Doppelfunktion gesträubt, letztlich aber mit den Bossen von Red Bull München die Einigung erzählt, dass Cortina in dieser Saison noch den EHC coachen kann. „Für den Verein wäre es eine große Ehre. Wir haben darüber gesprochen und wenn er möchte, kann er es machen", sagte EHC-Manager Christian Winkler.

Große Ehre schon – aber auch ein großes Risiko. Ab sofort beginnt für den EHC die Nachfolgesuche, denn dass Cortina seinen Vertrag in München bis 2014 erfüllt, gilt als ausgeschlossen. Wird er überhaupt die Saison beim EHC zu Ende bringen? „Ich weiß, dass ich in diesem Jahr EHC Trainer bleiben werde", sagte er am Sonntag. Und im Jahr darauf? „Das weiß ich nicht", sagte Cortina, dessen erste Prüfung der Deutschland-Cup im November in München sein wird.

Und was sagt die Mannschaft? „Er hält das Themen sehr gut von uns weg", meint Kapitän Felix Petermann.

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