Giftig und treffsicher: EHC-Star DeSousa schießt sich vor dem Tampere-Hit warm

Chris DeSousa sollte den EHC Red Bull München mit seinem Scorertalent verstärken. Aktuell lässt sich sagen: Er löst dieses Versprechen ein!
Ruben Stark |
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Ein Teil des "Gifthaferl"-Trios: Chris DeSousa hat sich in München gut eingefunden und erfüllt bisher die Erwartungen.
Ein Teil des "Gifthaferl"-Trios: Chris DeSousa hat sich in München gut eingefunden und erfüllt bisher die Erwartungen. © IMAGO/Maximilian Koch

München - Einmal mit der schieren Wucht eines Schlagschusses, einmal präzise aus dem Handgelenk und einmal ins verwaiste Tor des Gegners. Bei seinem Hattrick bei den Grizzlys Wolfsburg zeigte Chris DeSousa nicht nur seine grundsätzlich herausragende Torgefährlichkeit, er zeigte auch, wie vielfältig sein Repertoire ist. Ein Glückwunsch von Cheftrainer Don Jackson war dem Stürmer sicher.

DeSousa will das "fehlende Puzzlestück" sein

Es läuft und insbesondere am Sonntag ziemlich so, wie sich der EHC Red Bull München das vorgestellt hat, als man den flinken und nur 1,75 Meter großen Kanadier aus der Autostadt holte. Dass DeSousa ausgerechnet bei seinem Ex-Klub das bisher beste DEL-Spiel im Münchner Trikot ablieferte, war schon eine spezielle Pointe.

Ganz geräuschlos ist DeSousas Abgang ja nicht gewesen. Wolfsburg hätte seinen Top-Scorer gerne behalten, der lehnte aber ein weiteres Engagement in Niedersachsen ab.

Dass es ausschließlich eine Entscheidung aus finanziellen Erwägungen gewesen sei, bestritt DeSousa jüngst im AZ-Gespräch. Vielmehr habe ihn das "Gesamtpaket" überzeugt und die Aussicht auf die Meisterschaft. Er wolle das "fehlende Puzzlestück" sein.

Geschwindigkeit, Aggressivität und Zielstrebigkeit

Damit sich die Titelaussicht weiter schärft, sollte der 31-Jährige seine Leistungen konservieren – und das gute Zusammenspiel mit seinen Reihenkollegen Austin Ortega und Yasin Ehliz. Mit Gardemaß – Ortega ist 1,73 Meter groß, Ehliz 1,80 Meter – ist aus dem Trio keiner gesegnet, dafür vereinen sie Geschwindigkeit, Aggressivität und Zielstrebigkeit. Man könnte DeSousa, Ortega und Ehliz auch die "Gifthaferl"-Reihe nennen. Alle Drei gehören in die Riege der Top-Scorer beim EHC und weisen eine bemerkenswerte Schusseffizienz von jenseits der 20 Prozent auf.

Stürmer, die mit etwa jedem fünften Abschluss treffen, sind wahrlich nicht im Überfluss zu finden. 13 Tore und 14 Assists hat die Formation nach neun DEL-Spieltagen kumuliert schon beigesteuert. Ein Top-Wert. Allein die Tore machen über ein Drittel des EHC-Gesamtwertes aus.

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2017 beginnt für DeSousa das Abenteuer Europa 

Der Weg von DeSousa bis nach München war lang und er war wie bei jedem kanadischen Talent geprägt vom großen Traum von der NHL. Doch allein durch seine Körpergröße hatte der aus der Provinz Ontario stammende Stürmer einen Nachteil.

Dennoch diente DeSousa sich hoch, bis es zu einem Einstiegsvertrag bei den Chicago Blackhawks langte. Doch das Trikot des sechsmaligen Stanley-Cup-Champions trug er nie. Stattdessen begann ab 2017 das Abenteuer Europa und führte ihn von Bozen über Wien ins finnische Vaasa und dann weiter nach Ängelholm und Lulea in Schweden. Meist im Gepäck: ordentlich Scorerpunkte.

Ein Sieg und der EHC zieht als Gruppenerster ins Achtelfinale ein

So machte DeSousa auch in Wolfsburg weiter und das blieb den Verantwortlichen am Oberwiesenfeld nicht verborgen. "Chris spielt in allen drei Zonen sehr hart und ist ein Scorer, der auch im Powerplay Akzente setzen kann", urteilte Christian Winkler, Managing Director Sports beim EHC. Dass das Überzahlspiel in der Liga aktuell eine Erfolgsquote von über 32 Prozent aufweist, daran darf sich auch DeSousa eine Mitverantwortung zuschreiben lassen.

DeSousa ist jemand, dessen Mentalität zu einer Topmannschaft passt. Die Leistung beim 3:2 vom Freitag gegen Schlusslicht Bietigheim wurmte ihn, war trotz des Sieges nicht anspruchsgerecht. Die Reaktion: das 5:1 bei den Grizzlys. "Wir waren nicht glücklich mit unserem Spiel gegen Bietigheim, aber gute Teams kommen immer zurück", sagte er.

Das könnte auch das Motto für den Dienstagabend und das Rückspiel beim finnischen Meister Tappara Tampere in der Champions Hockey League (18 Uhr) sein. Vorige Woche gab es in München eine Niederlage nach Penaltyschießen. Ein Sieg und der EHC zieht als Gruppenerster ins Achtelfinale ein.

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