Geliebter Feind: Der EHC trifft mal wieder auf Zug

München - Kurz nach der Auslosung zum Achtelfinale der Champions Hockey League piepte bei Christian Winkler das Handy. Sein Sportchef-Kollege Reto Kläy vom EV Zug hatte ihm eine WhatsApp-Nachricht geschickt. Wortlaut: "Nicht schon wieder diese Münchner."
EV Zug und EHC Red Bull München – eine "Hassliebe"?
Vor dem Hinspiel (Dienstag, 19.30 Uhr, Olympia-Eisstadion) spricht Kläy nun von einer "Hassliebe". Abseits des Eises können Zug und der EHC Red Bull München gut, was Winkler mit einem Lächeln und Nicken bestätigt. Aber es sei ein "Problem, dass wir einfach nicht gewonnen haben".
So lief es in der Vergangenheit
Zweimal schon hat der EHC die Zuger aus Europas Königsklasse rausgeworfen. 2018/19 im Achtelfinale, 2021/22 im entscheidenden Spiel der Gruppenphase. Und jetzt, als Heißmacher vor dem neuerlichen Duell, gewannen auch noch die EHC-Spieler Maksymilian Szuber und Justin Schütz gegen ihre EVZ-Gegner an der Konsole...
Warnung trotz positiver Bilanz
Zug – der geliebte Feind des EHC. Doch Winkler warnt trotz der positiven Bilanz: "Das werden zwei vorgezogene Finalspiele." Der EVZ sei eines der schwersten Los gewesen. Der Respekt des EHC vor Zug ist riesig, nicht nur wegen des Testspielsiegs des Schweizer Meisters Mitte August. 5:0 führte der da schon zur Spielhälfte, ehe der EHC noch mal auf 5:4 herankam.
Woran die Niederlage gelegen haben kann? Paradox: am Heimvorteil beim konzerneigenen Vorbereitungsturnier. Der ist in diesem Duell nämlich mit einem Gegenzauber versehen. Stets hat die Auswärtsmannschaft gewonnen.
Zwei-für-Eins-Ticket-Paket
Das soll sich diesmal ändern! Der EHC trommelt für eine volle Halle, bietet ein Zwei-für-Eins-Ticket-Paket an – alles für den starken Sechsten Mann von der Tribüne, für einen Heimspiel-Hinspiel-Sieg. Szuber hofft darum, dass "wir unseren Fans einen Heimsieg gönnen" können. Man müsse versuchen, den Zugern "unser Spiel aufzuzwingen".
Vier Siege in Folge für Zug
Leicht wird dies, Winkler ahnt es, nicht. Der Schweizer Meister hat sich nach schwachem Saisonstart gefangen, zuletzt in der heimischen National League viermal in Folge gewonnen und dabei dank dem Tschechen-Kracher Jan Kovar 17 Tore geschossen. Doch dreimal dabei fing sich der EVZ drei Tore oder mehr.
Trainer Dan Tangnes verglich im "Blick" kürzlich "die letzten Auftritte mit dem eines Boxers, der in der Mitte des Rings steht und seine Abwehrhaltung unten lässt. Er bezahlt den Preis dafür, wird ins Gesicht geschlagen." Heißt: Die Defensive muss besser werden.
Der EHC: "unangenehm" und "physisch"
Ob das aber gegen den EHC, Offensivmaschine und Spitzenreiter der Deutschen Eishockey Liga, gelingt? "Unangenehm" und "physisch" sei der EHC, meint EVZ-Manager Kläy. Es gebe eine "offene Rechnung" zu begleichen.
Winkler antwortete seinem Kollegen Kläy auf WhatsApp übrigens mit "Here we go again". Mal sehen, ob das auch für den Ausgang gilt...