Geburtstagswatschn für den EHC: "Das war gar nichts, das geht überhaupt nicht"

Der EHC Red Bull München ist und bleibt ein Rätsel. Nach dem Derbysieg in Augsburg folgt eine derbe Heimpleite gegen Kellerkind Düsseldorf.
von  Ruben Stark
Hatte einiges zu tun gegen die DEG Düsseldorf: Maximilian Kastner.
Hatte einiges zu tun gegen die DEG Düsseldorf: Maximilian Kastner. © IMAGO

München - Nach der Aussprache vom vergangenen Mittwoch hatte sich der EHC Red Bull München geschworen, dass sich so schmachvolle Eindrücke wie vor einer Woche in Schwenningen (0:6) keinesfalls wiederholen dürften.

Der Imagepflege erster Teil folgte mit dem 5:4-Derbysieg in Augsburg. Die Imagepflege Teil zwei war am Sonntag gegen die Düsseldorfer EG geplant. Beide Teams befinden sich im Tabellenkeller – und im DEL-Existenzkampf. Man sollte meinen, sie kämen daher zum richtigen Zeitpunkt.

Kaltenhauser mit klaren Worten: „Das geht überhaupt nicht“

Doch die Lehre aus diesem DEL-Wochenende ist: Die Probleme des viermaligen Meisters lassen sich nicht mit einer gut halbstündigen Krisensitzung beheben, sie sitzen tiefer. Der EHC kassierte gegen die DEG eine herbe 1:4-Schlappe und hat damit beide Heimspiele gegen die Rheinländer verloren.

„Im letzten Drittel, das war gar nichts, das geht überhaupt nicht“, schimpfte Trainer Max Kaltenhauser über die Nicht-Leistung am 27. Geburtstag des Stammvereins EHC München. Der Coach sprach von einem Magen-Darm-Virus, der einige Spieler geschwächt habe, das dürfe aber keine „Ausrede“ für den Auftritt sein.

Auch wenn man der EHC-Mannschaft zugutehält, dass es überzeugende Phasen gibt und Gegner, die sich im Abstiegskampf befinden, physisch viel entgegensetzen: Für einen selbsternannten Titelanwärter war es – wieder einmal – zu wenig.

„Wir wissen alle, was wir machen müssen“, sagte Tobias Rieder vor dem DEG-Heimspiel im erneut ausverkauften SAP Garden (10.796 Zuschauer) bei Magentasport. Der Erfolg in Augsburg, ergänzte der 32-Jährige, sei „ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. Wir haben diese Antwort auch gebraucht.“

Düsseldorf ging mit einem 2:1 in die erste Drittelpause

Nur wurde schon im ersten Drittel gegen die Rheinländer deutlich, dass die Fesseln der Unbeständigkeit weiterhin zu fest sitzen. Statt in Führung zu gehen, kassierte der EHC durch DEG-Stürmer Tyler Gaudet das erste Gegentor (10.). Die Antwort von Nico Krämmer (13.) ließ zwar nicht lange auf sich warten, aber Brendan O'Donnell (20.) sorgte dafür, dass Düsseldorf mit einem 2:1 in die erste Drittelpause ging.

Auch im zweiten Drittel warteten die EHC-Fans vergeblich darauf, dass ihr Team echte Druckphasen erzeugte. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, schallte es mehrfach aus der Nordkurve. Im Schlussabschnitt und nach dem Spielende gab es Pfiffe in einer Deutlichkeit, die für den EHC ungewöhnlich ist.

Ja, auch Henrik Haukeland im DEG-Tor hatte seinen Anteil, dass der EHC keinen weiteren Treffer zustandebrachte, aber insgesamt fehlten Kreativität und Durchschlagskraft.

Nach der Pleite gegen Düsseldorf bedient: EHC-Coach Max Kaltenhauser.
Nach der Pleite gegen Düsseldorf bedient: EHC-Coach Max Kaltenhauser. © IMAGO

Kaltenhauser: „Der Wind bläst uns ins Gesicht“

Das letzte Duell war in Düsseldorf 8:0 ausgegangen. Für die DEG ein Wendepunkt, sie punktete jetzt im siebten der letzten acht Spiele. Der EHC bleibt sich ein Rätsel und muss bangen, nicht noch auf Platz sieben abzurutschen. Das würde Pre-Playoffs bedeuten. „Der Wind bläst uns ins Gesicht“, sagte Kaltenhauser. Stärker denn je.

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