Fußtritte vom Erzrivalen

EHC-Manager Winkler über die Brisanz des Garmisch-Spiels und die neue Stille beim SCR. In Ravensburg siegte der EHC am Freitag 3:1.
von  Abendzeitung
EHC-Manager Christian Winkler
EHC-Manager Christian Winkler © Rauchensteiner/Augenklick

MÜNCHEN - EHC-Manager Winkler über die Brisanz des Garmisch-Spiels und die neue Stille beim SCR. In Ravensburg siegte der EHC am Freitag 3:1.

Christian Winkler ist ein Pendler zwischen den Welten. Den Eishockey-Welten Garmisch und München.

In Garmisch, da lebt er. In München, da arbeitet er. Als Manager des EHC München. Über 1000 Kilometer pendelt Winkler in der Woche. „Wenn man die Berge in Garmisch sieht, ist das wunderbar. Aber ich Freude mich genauso, wenn ich Richtung München düse und dann die Türme der Frauenkirche ausmache. Ich kann mir nicht vorstellen, woanders zu wohnen, aber ich kann mir im Moment auch nicht vorstellen, woanders zu arbeiten. Dafür nehme ich das gerne auf mich, auch wenn es dem Punktekonto in Flensburg nicht gut tut“, sagt Winkler vor dem 3:1 am Freitag in Ravensburg (EHC-Tore durch Benjamin Barz ,Niklas Hede und Mike Kompon).

Am Sonntag (18.30 Uhr, Olympia-Eishalle) prallen die beiden Welten wieder aufeinander, da empfängt der EHC den Erzrivalen aus Garmisch. Eine Herzensangelegenheit für Winkler. „Ich habe beim SCR als Kind angefangen, habe dort zwölf Jahre in der ersten Mannschaft gespielt, das vergisst man nicht“, sagt er. Aber auch anderes vergisst man nicht. Die vielen Angriffe gegen seine Person, die Häme, die es zu ertragen galt, als der EHC letzte Saison plötzlich im Abstiegskampf steckte. „Da wurde von Garmischer Seite sehr viel Müll über uns gekippt. Da haben Leute den Mund aufgemacht, die gar nichts zu sagen haben. Jetzt, wo es bei uns läuft, sind sie aber ganz still“, sagt er, „es gibt eben Leute, die auf anderen noch rumtrampeln, wenn diese am Boden liegen. Da sind sie mutig. Aber kaum, dass man sich darappelt hat, da sind die gleichen Personen ganz schnell verschwunden. Ich nenne keinen Namen, aber die wissen selber, dass sie gemeint sind.“

In dieser Saison, da haben sich die Vorzeichen vollkommen geändert. Der EHC ist obenauf, hat sich unter den Top-Drei etabliert, Riessersee braucht hingegen jeden Punkt, um sich noch für die Playoffs zu qualifizieren. „Geschenke werden wir sicher keine machen“, sagt Winkler, „das haben die damals auch nicht getan.“

Eine kleine Spitze gen Garmisch kann sich Winkler dann doch nicht verkneifen. „Für uns Garmischer beim EHC hat das Spiel natürlich eine besondere Brisanz. Und mit Raubal, Jocher, Buchwieser und mir haben wir fast genauso viele Garmischer im Team wie die.“

Und nach der Partie, da wird Winkler wieder ins Auto steigen, dann wird er wieder Richtung Berge fahren – als Pendler zwischen den Welten.

Matthias Kerber

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.