Für EHC: "3.000 Tonnen Sand raus, 80.000 Kubik Wasser rein"

Die Vorbereitungen fürs Eishockey-Derby in der Olympiahalle zwischen dem EHC und den Augsburger Panthern laufen. Im Interview erklärt der Technik-Chef, wie der Umbau läuft.
von  Gregor Röslmaier

AZ: Herr Ajmail, am 30. Dezember spielt der EHC gegen Augsburg in der Olympiahalle, Sie organisieren als Technischer Leiter den Umzug für die Aktion „Volle Halle“, wie läuft es denn bislang?
WASEM AJMAIL: Wir liegen gut im Zeitplan. Von Mittwoch auf Donnerstag mussten wir eine Nachtschicht einlegen, weil eine Ecke der Eisfläche nicht gefroren ist. Aber das Problem haben wir behoben, es sieht gut aus. Spätestens bis Weihnachten wollen wir fertig sein, damit die Arbeiter auch mal frei bekommen können.

Ex-Barons Coach Sean Simpson, der heute Schweizer Nationaltrainer ist, schimpfte über die schlechte Eisqualität beim Deutschland-Cup.
Und? Auf welchem Platz sind sie gelandet?

Sie wurden Letzter.
Na also! Das sind alles Ausreden. Ich finde die Qualität nicht so schlecht. Außerdem müssen immer beide Mannschaften damit zurecht kommen. Das Feedback für uns war hauptsächlich positiv.

Trotzdem, der EHC erwartet 11000 Zuschauer, die wärmen die Halle auf. Das macht dem Eis auch nichts aus?
Natürlich, aber unser Kühlsystem ist noch nicht ausgelastet. Die Eismeister haben auch eine Menge Erfahrung. Wir machen ja nicht zum ersten Mal Eis in der Olympiahalle.

Erzählen Sie mal, wie macht man denn Eis in der Olympiahalle?
Am Wochenende waren noch die Motocross-Fahrer da. Und wir hatten 3000 Tonnen Sand in der Halle, der musste erst mal raus. Dann noch Schutz- und Holzboden weg, damit auf dem Betonboden das Eis verlegt werden kann.

Und dann spritzen Sie mit dem Gartenschlauch Wasser auf den Boden?
(lacht) Nein, das würde zu lange dauern, da haben wir einen Feuerwehrschlauch. Davor muss aber noch die Bande angelegt werden, damit das Wasser nicht einfach zur Seite weg läuft. Am Ende haben wir in etwa 80000 Kubikmeter Wasser verbraucht.

Die erste Eisschicht ist fertig, Sie brauchen aber zwei.
Der Eismeister fährt schon eine Stunde mit der Eismaschine, damit das Eis glatt wird. Die erste Schicht wird noch mit Eis-Kreide-Mehl geweißelt, damit sie schön weiß aussieht. Die Werbung muss auch noch mit drauf. Dann geht es wieder von vorne los, die zweite Eisschicht. Insgesamt sind es dann vier Zentimeter Eis.

Ein ganz schöner Aufwand für ein Spiel.
Mir wäre es lieber, wenn der EHC immer hier spielen würde. Aber wir kennen keine Probleme, nur Herausforderungen. Am schwersten ist es, den Zeitplan einzuhalten und die Koordination der ganzen Firmen, die für die einzelnen Schritte zuständig sind.

Und am Ende wird alles wieder abgebaut, es geht weiter mit „Apassionata“.
Stimmt, dann kommen die Pferde. Erst lassen wir die Kühlflüssigkeit ab, dann pumpen wir 16 Grad warmes Wasser in die Kühlrohre. Das Eis tauen wir gleich nach dem Spiel, noch in der Nacht wieder ab.

 

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