Fünf Meister im DEB-Kader zur Heim-WM

München - Heim-WM – das Nonplusultra im Leben eines jeden Sportlers. "Davon träumt man doch sein gesamtes Leben", sagte Erich Kühnhackl, Deutschlands Eishockey-Spieler des 20. Jahrhunderts, der AZ, "bei einer WM dabei zu sein, ist schon großartig, aber eine Weltmeisterschaft vor eigenem Publikum zu bestreiten, das ist einzigartig."
WM-Start am Samstag
Ab dem 5. Mai steigt nun in Deutschland (und Frankreich) die Eishockey-WM. Bundestrainer Marco Sturm setzt für die Partien in der Gruppe A gegen die USA (Fr.), Schweden (Sa.), Russland (Mo.), Slowakei (10.5.), Dänemark (12.5.), Italien (13.5.) und Lettland (16.5.) dabei auf fünf Münchner Meisterwürdenträger: Konrad Abeltshauser, Dominik Kahun, Brooks Macek, Danny aus den Birken und Yannic Seidenberg.
Die AZ stellt das deutsche EHC-Quintett (Red-Bulls-Stürmer Mads Christensen ist für Deutschlands Vorrundengegner Dänemark dabei) vor.
Danny aus den Birken (32): Der Goalie holte mit dem EHC bereits seine dritte Meisterschaft, doch erstmals stand er dabei auch wirklich im Tor. Bei den Titelgewinnen 2007 mit Mannheim und 2016 mit dem EHC war er jeweils nur auf der Ersatzbank. In den Playoffs wuchs aus den Birken, der sonst schon mal gerne Scheiben prallen lässt, über sich hinaus. Mit einer Fangquote von 94,9 Prozent und nur 1,32 Gegentoren im Schnitt war er einer der Erfolgsgaranten. "Danny war sehr wichtig für uns, seine Ruhe hat sich auf die Mannschaft übertragen", sagte EHC-Coach Don Jackson, "ich bin stolz auf ihn."
Dominik Kahun (21): Er ist schlicht einer der besten Eishockeyspieler in Deutschland. Seine technischen Fähigkeiten, seine Spielintelligenz, das Auge für den Mitspieler sind einzigartig. War in der Saison lange durch eine hartnäckige Viruserkrankung geschwächt, zeigte aber, wenn er da war, dass er fast unersetzlich ist. Sitzt in der EHC-Kabine neben Kapitän Michael Wolf und Kampfschwein Christensen. "Von ihnen kann man in jeder Sekunde nur lernen", sagte Kahun. "Wenn er lange genug in der DEL bleibt, kann er alle Rekorde brechen", sagte Kapitän Wolf der AZ.
Konrad Abeltshauser (24): Was für eine Saison hat der Ur-Bayer hinter sich. Er gab sein Debüt für den DEB beim Deutschland-Cup, wurde zum Verteidiger des Jahres in der DEL gewählt und feierte die Meisterschaft. "Ich kann selber kaum glauben, wie gut diese Spielzeit für mich verlaufen ist", sagte Abeltshauser. Er ist der Spieler beim EHC, der sich am meisten verbessert hat. Für Coach Jackson ist Abeltshauser ein fast unersetzlicher Bestandteil des Spielsystems. Er ist in der Lage, das Spiel von hinten heraus zu eröffnen, ist dabei auch sehr torgefährlich. Seine Plus/Minus-Statistik in den Playoffs von +11 war einzigartig. Das heißt: Er war elf Mal öfter bei einem Tor auf dem Eis als bei einem Gegentreffer. "Abeltshauser kann eigentlich alles, er hat eine große Zukunft", sagte Kühnhackl.
Yannic Seidenberg (33): Er ist der Eishockeyspieler für alle Fälle. Bisher Stürmer und Aushilfsverteidiger beim EHC, ab der kommenden Saison Vollzeit-Defensivmann. Auch im Powerplay übernimmt er eine ganz wichtige Rolle. Er spielte die wohl beste Saison seiner Karriere. Das wurde mit der Auszeichnung als MVP, als wichtigster Spieler der Playoffs, honoriert. "Ich spiele dort, wo der Trainer glaubt, dass ich der Mannschaft am meisten helfe", sagte Seidenberg der AZ, "Hauptsache, ich spiele."
Brooks Macek (24): Der Stürmer hatte nach seinem Wechsel aus Iserlohn nach München einige Probleme, sich einzugewöhnen. Auch der Tod seiner Großmutter setzte ihm zwischenzeitlich zu. Doch gegen Ende der Saison "zündete er die Rakete", wie es sein Teamkollege Deron Quint beschrieb. Macek ist extrem schnell und auch robust. In den Playoffs war er mit 17 Punkten (6 Tore, 11 Vorlagen) der Topscorer der gesamten Liga. "Er hat zu sich selbst gefunden", sagte Coach Jackson über den letzten Protagonisten der Münchner Fünferbande.
Lesen Sie hier: EHC-Star zu Besuch bei der AZ-Redaktion