Frauenheld Schymainski – in seinem Spind hängt ein Mann
München - Sie waren die Unzertrennlichen des EHC, die ungleichen Zwillinge. Auf der einen Seite der Muskelberg (und -zwerg) Martin Schymainski mit seinen 85 Kilo, die er auf eine Körpergröße von etwa 1,67 Meter verteilt, und Kevin Lavallee, der Schlacks, der mit seinen 1,90 Metern 90 Kilogramm auf die Waage bringt. „Wo der eine war, war der andere auch nicht weit“, erinnert sich EHC-Manager Christian Winkler.
Doch die zwei Jahre andauernde Freundschaft wurde vor dieser Saison abrupt getrennt, der Deutsch-Kanadier Lavallee nahm ein Angebot der Kölner Haie an, Ruhrpottler Schymainski verlängerte beim EHC. Jetzt kommt es am Freitag in der Olympia-Eishalle ab 19.30 Uhr zum Duell des EHC gegen die Haie, zum Duell Schymmi gegen Lavallee. „Das ist schon was Besonderes, wenn wir gegeneinander spielen“, sagt Schymainski.
Konkurrenten für 60 Minuten, aber Freunde fürs Leben. „Wir sind einfach auf einer Wellenlänge, telefonieren weiter oft miteinander. Wenn er hierher kommt, hole ich ihn ab und umgekehrt“, sagt Schymainski, „ich werde ihn auch im Sommer wieder in Montreal besuchen. Wir haben die gleichen Interessen.“ Die, so sagt Schymmi, sind etwa „Klamotten, Frisuren“. „Wir haben beim EHC auch oft das Haargel geteilt oder auch die Creme für den Körper.“
Im Spind von Schymmi, dem Schwarm der weiblichen EHC-Anhängerschaft, steht immer noch ein gerahmtes Bild seines Busenfreundes. „Das habe ich zu Weihnachten beim Wichteln bekommen. Ich weiß zwar nicht, wer es mir geschenkt hat, aber es ist witzig. Ich finde es immer noch schade, dass Kevin nicht mehr da ist, wenn ich in die Kabine beim EHC komme.“
Unvergessen ist der Auftritt der beiden nach dem Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft in Schwenningen. Von Alkohol enthemmt rissen sie sich gegenseitig die Eishockey-Klamotten vom Leib, legten einen professionell anmutenden Spontan-Striptease on Ice hin. „Wir hatten immer viel Spaß“, sagt Schymmi, „den haben wir immer noch.“ Nur für die 60 Minuten nicht, wenn die Freunde Gegner auf dem Eis sind.
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- Christian Winkler