Interview

Frank Mauer im AZ-Interview: "In unserer Situation sind Niederlagen Gift"

Frank Mauer braucht gegen den EHC, bei dem er eine Klublegende ist, nun dringend einen Sieg. In der AZ spricht der Stürmer über Abstiegsangst und ihre Auswirkungen, fehlende Schützenhilfe und Berlin.
Martin Wimösterer |
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Schwierige Saison: Frank Mauer von den Eisbären Berlin trifft auf seinen alten Verein, den EHC Red Bull München.
Schwierige Saison: Frank Mauer von den Eisbären Berlin trifft auf seinen alten Verein, den EHC Red Bull München. © City-Press GmbH

München - AZ-Interview mit Frank Mauer: Der 34 Jahre alte Stürmer gewann mit dem EHC Red Bull München dreimal den DEL-Titel. Nun steht für ihn mit den Eisbären Berlin ein Schlüsselspiel gegen seinen Ex-Klub an.

AZ: Herr Mauer, Sie haben mit den Eisbären Berlin Ihren Ex-Klub EHC Red Bull München zu Gast, mit dem Sie drei Titel holten und den Sie im Sommer als Klublegende nach sieben Jahren verließen. Ein wichtiges Spiel...
FRANK MAUER: Unsere Saison lief bislang nicht wie erwartet und gewünscht. Wir wollen noch in die Playoffs einziehen. Ein Sieg gegen München wäre für uns ein guter Start, um den Zug noch zu erwischen.

Vier Titel in Folge, drei davon mit München: Frank Mauer ist beim EHC eine Klublegende.
Vier Titel in Folge, drei davon mit München: Frank Mauer ist beim EHC eine Klublegende. © City-Press GbR

Die Eisbären schwebten als Meister sogar in Abstiegsgefahr. Sie ist nun gebannt. Wie groß war die Angst? Der Abstieg ist ja ziemlich neu in der DEL, die Auswirkungen ebenso.
Sie waren schon zu bemerken. Und es war nicht nur für die Meisterspieler schwer, auch wir anderen haben gute Resümees. Es ist schwer zu greifen: Erst läuft es nicht – Fehlstart. Aber dann kommt man nicht raus. Man ist erst einmal ungläubig. Das Warum ist die große Frage: Warum schafft man es nicht, besser zu spielen, zu gewinnen? Es hängt ja noch mehr dran... Ich habe versucht, das nicht zu sehr an mich ranzulassen.

Also keine schlaflosen Nächte?
Nein, ich habe immer gedacht: Wenn wir unsere sieben Sachen zusammenbringen, sollten definitiv einige Teams hinter uns stehen. Ich wusste, in uns steckt mehr. Das Schwierigste ist, die Situation zu akzeptieren. Erst danach, Anfang Januar, sind wir da rausgekommen.

Mauer spielte auch schon als Verteidiger und Center

Sie mussten ja sogar mal als Verteidiger aushelfen.
Schon in München habe ich auf der Position ein paar Spiele gemacht. Es ist ungewohnt, aber ich denke, ich habe es ordentlich gemacht. Um Weihnachten habe ich auch Center gespielt. (lacht) Auch nicht meine gewohnte Position. Ich habe versucht, mich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und dort zu spielen, wo ich helfen kann. Ich bin aber froh, dass ich wieder als Außenstürmer spiele.

Seitdem läuft es.
Ja, aber ob es nur daran liegt? (lacht)

Sie hatten zuletzt fünf Spiele in Folge gewonnen, ehe es dann wieder zwei Niederlagen hagelte. Warum riss die Serie wieder?
Es ist normal, dass man auch mal Spiele verliert – wir haben allerdings unser ganzes Pulver an schlechten Spielen für diese Saison bereits verschossen. In so einer Situation, wie wir stecken, sind Niederlagen Gift.

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Wie oft geht in der Kabine direkt der Blick aufs Handy, wie die Konkurrenz gespielt hat?
Das macht man automatisch. Für uns ist es sehr relevant, wie die anderen Spiele ausgehen. Wir sind darauf angewiesen, dass die anderen Punkte liegenlassen. Viel Zeit bleibt nicht.

Sie müssen sieben Punkte aufholen und drei Teams überholen für die Playoffs. Gerade Top-Teams wie München haben da zuletzt nicht gerade geholfen – und haben gegen Ihre Konkurrenten verloren.
Das ist natürlich ärgerlich, wenn du bemerkst, dass die vermeintlichen Favoriten die Punkte nicht einsacken. Aber wir müssen vor allem die eigenen Hausaufgaben machen.

Nun gegen den EHC, der angeschlagen ist mit drei Pleiten in Folge. Ihre Chance, um dem Tabellenführer ein Bein zu stellen?
Wir wollen das ausnützen. Wir haben in dieser Saison noch nicht gegen München gewonnen, aber gegen Mannheim, eine ebenfalls sehr starke Mannschaft. München spielt sehr aggressiv. Du musst bereit sein, in die Zweikämpfe zu gehen.

Wiedersehen mit Ex-Kollegen: "Auf dem Eis ruhen die Freundschaften"

Wie ist es für Sie, gegen den EHC im fremden Trikot anzutreten?
Es ist immer ein Schmunzler dabei. Ich habe mit dem Großteil der Spieler zusammengespielt und es ist komisch, nun gegeneinander zu spielen, so innig sind wir noch. Davor und danach haben wir uns immer was zu sagen, auch einen dummen Spruch. Aber auf dem Eis ruhen die Freundschaften. Ich will mit den Eisbären gewinnen und in die Playoffs einziehen.

Was sind Ihre Pläne? Bleiben Sie über die Saison in Berlin?
Mir gefällt es im Verein und mit der Familie fühle ich mich in Berlin sehr wohl. Wir wohnen in Prenzlauer Berg, günstig gelegen. Und ja, ich habe schon oft gehört, dass es ein Schwaben-Viertel ist. (lacht) Ich habe mir persönlich noch keine Gedanken gemacht, wie es weitergeht. Meistens hängt sowas auch vom Erfolg einer Mannschaft ab, welche Verträge verlängert werden. Darum sagen wir uns: Wir wollen jetzt aus einer gebrauchten Saison eine nicht so gebrauchte machen.

Sollte es mit den Playoff-Einzug klappen, hat in der DEL so gar keiner Lust, auf die Eisbären zu treffen – so heißt es in der Szene.
Das ist das, was wir erreichen wollen. Für uns haben die Playoffs vor Wochen angefangen. Ich bin mir sicher, dass wir eine gute Rolle spielen könnten.

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