Feiertag für den EHC

Großartiger DEL-Auftakt: Der EHC München fühlt sich schon nach dem ersten Wochenende heimisch
von  Abendzeitung
Stephane Julien (Mi.) wird von seinen Teamkollegen für das allererste Tor des EHC München in der DEL gefeiert.
Stephane Julien (Mi.) wird von seinen Teamkollegen für das allererste Tor des EHC München in der DEL gefeiert. © nordphoto

MÜNCHEN - Großartiger DEL-Auftakt: Der EHC München fühlt sich schon nach dem ersten Wochenende heimisch

Nach der Schlusssirene schien alles so wie immer. Die Zuschauer in der Olympiaeishalle jubelten, Goalie Sebastian Elwing holte Söhnchen Lenny aufs Eis, tanzte dann in voller Montur vor den Fans, Stadionsprecher Stefan Schneider skandierte die Torschützen. Es war, als ob es keine Sommerpause gegebenhätte, in der der EHC München in eine höhere Ligawechselte. Tatsächlich feierte der EHC gestern bei seinem ersten DEL-Heimspiel gleich den erstenDEL- Sieg. Nach äußerst engagierten 60Minuten stand es am Ende 5:3 gegen Iserlohn.

Rein sportlich ist der EHC schon nach zwei Spieltagen angekommen in der DEL. Dem knappen und unglücklichen 3:4 nach Verlängerung am Freitag in Mannheim folgte am Sonntag der erste Sieg.

Acht Tore in zwei Spielen können sich für einen Aufsteiger durchaus sehen lassen, zumal gestern auch ein wirkliches Traumtor darunter war: In der 16. Minute schaffteMartin Schymainski es irgendwie, dem Puck mit seiner Kelle so einen Drall zu geben, dass die Scheibe zu flattern begann wie die Torfabrik, der von den Fußball-Torhütern verhasste Ligaball. Schymainskis Puck jedenfalls flatterte von der blauen Linie lange in der Luft, ehe er halbhoch im Kasten von Iserlohns Goalie aus den Birken einschlug.

Das war bereits der Treffer zum 2:1, in der 9. Minute hatte Bryan Adams den EHC zuvor nach einem gelungenen Doppelpass mit Dylan Gyori in Führung gebracht, eine Minute vor Schymainskis Flattertreffer dann Iserlohns Kapitän Robert Hock ausgeglichen. Auch im zweiten Drittel trafen beide Mannschaften: Erst gelang Iserlohn durch Adrian Veidemann wieder der Ausgleich, dann stellte Münchens Jordan Webb bei doppelter Münchner Überzahl wieder die Führung her (32.). Kein Wunder, dass Geschäftsfsführer Jürgen Bochanski schon in der Drittelpause bei „sky“ frohlockte: „Das ist heute ein Freudentag für uns. Nicht nur wegen des Spielverlaufs, sondern überhaupt. Nach so langer Zeit können wir in München endlich wieder Spitzeneishockey sehen.“

Tatsächlich bekamen die Zuschauer im Schlussdrittel nochdrei weitere Treffer zu sehen: einen von Iserlohn und zwei Münchner. Wieder Webb (55.) und kurz vor Schluss traf dann auch der EHC-Star Eric Schneider.

Die Fans waren zufrieden – und die Verantwortlichen erst recht. „Das war ganz wichtig für uns, der erste Heimsieg im ersten Heimspiel. Die Zuschauer, die heute hier waren, kommen wieder. Das war eine tolle Stimmung hier heute“, sagteManager Christian Winkler, nachdem er ein Mal heftig durchgeschnauft hatte. Immerhin 3133 Zuschauer waren gestern da – und damit auf Anhieb mehr als bei den meisten Zweitligaspielen.

Zum ersten Mal beim EHC München war dagegen Bundestrainer Uwe Krupp. Auch dem Kölner gefiel, was er gesehen hatte. Er lobte vor allem die Arbeit von EHC-Coach Pat Cortina. „Pat spielt gute Systeme. Das hat Spaß gemacht heute“, sagte Krupp, der sich nach der Pressekonferenz noch lange angeregt mit Cortina unterhielt. Angesichts des ersten Heimsieges gab sich dann auch der sonst so kritische Cortina, der am Samstag seinen 46. Geburtstag gefeiert hatte, rundum glücklich: „Das war heute ein Feiertag für den EHC. Ein größeres Geschenk als das hätte mir die Mannschaft nicht machen können.“

F. Cataldo, J. Galinski

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