„Ewig im Herzen“

Christian Winkler erlebte beim 7:2 über Riessersee sein 300. Spiel als EHC-Manager. In der AZ erinnert sich der Garmischer an die Höhen und Tiefen seiner Karriere in München.
von  Abendzeitung
Die DEL als neue Herausforderung macht ihm Spaß: EHC-Manager Christian Winkler.
Die DEL als neue Herausforderung macht ihm Spaß: EHC-Manager Christian Winkler. © Rauchensteiner/Augenklick

Christian Winkler erlebte beim 7:2 über Riessersee sein 300. Spiel als EHC-Manager. In der AZ erinnert sich der Garmischer an die Höhen und Tiefen seiner Karriere in München.

MÜNCHEN Es war einer der größten Triumphe für Christian Winkler. Doch der Manager des EHC München genoss das 7:2 über den SC Riessersee, den Erzrivalen aus Garmisch, in aller Stille. Er gönnte sich ein Bier, stieß sogar mit SCR-Manager Ralph Bader an, seinem früheren Intimfeind. Erst als er nur noch in kleiner, vertrauter Runde war, sagte Winkler: „Schöner hätte ein Jubiläum nicht ausfallen können.“ Denn aller gute Dinge sind 300, Winkler erlebte gegen Riessersee sein 300. Spiel als Manager des EHC. Zeit für Winkler, in der AZ einen exklusiven Rückblick zu wagen.

Schönster Moment

„Der 28. Dezember 2008, die „volle Hüttn“ gegen Bad Tölz, als die Partie fast ausverkauft war! Von dieser Kulisse hatten wir immer geträumt und da sahen wir, dass München und Eishockey zusammenpasst. Auf sportlicher Ebene war es der Einzug ins Finale durch die Siege über Ravensburg und der Erfolg im ersten Finalheimspiel gegen Bietigheim, als wir im Penaltyschießen siegten. Das bleibt ewig im Herzen.“

Schlimmster Moment

„Das war im Oktober 2006. Trainer Gary Prior hatte hingeschmissen, davon war ich sehr enttäuscht, ich dachte damals: ’Gary, da hast du es dir schon sehr leicht gemacht.’ Wir verloren noch gegen Schwenningen, und ich wurde von einem Fan im Stadion angespuckt. Da habe ich mir schon überlegt: ’Muss ich mir das antun?“

Größter Glücksgriff

Zweifellos unser Trainer Pat Cortina. Im Nachhinein war Priors Rücktritt also ein Glücksfall – zu einem anderen Zeitpunkt hätten wir Cortina nie gekriegt. Ich werde Cortinas ersten Ausraster nie vergessen! Es war in Landsberg, Cortinas zweites Spiel als Coach des EHC, wir lagen 0:3 zurück. In der Pause brüllte Cortina los, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich hatte Angst, dass es ihn umhaut, dass er einen Herzkasperl kriegt, aber ich hatte auch so Angst. So eine Lautstärke hatte ich noch nie erlebt. Es wirkte, wir siegten noch 6:5.“

Größter Fehlgriff

"Die Verpflichtung von Bernie Englbrecht als Trainer. Ich habe die Gräben, die es zwischen ihm und den Fans gab und die noch aus seiner aktiven Zeit in Landshut herrühren, völlig unterschätzt. So hat es von Tag eins an nicht gepasst.“

Der größte Schock

„Die Diagnose nach meiner Schilddrüsen-Operation. Ich kam Montag ins Krankenhaus, am Dienstag teilte mit der Arzt mit, dass die Wucherung bösartig sei. Das war ein Schock, das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich wurde dann drei Tage später erneut operiert. De Angst, die war natürlich enorm. Aber ich bin jetzt völlig gesund. Und die Art, wie damals der ganze Verein hinter mir stand, war eine wunderbare Erfahrung.“

Matthias Kerber

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