Erst viel Maloche, dann zweimal später "Swag" für den EHC
München - Die richtige Attitüde ist die halbe Miete. Der österreichische Rapper Moneyboy beispielsweise landete 2010 einen großen Hit mit dem stilbildenden Titel "Dreh den Swag auf". Und vor dem Derby gegen die Augsburger Panther bediente sich auch Frank Mauer vom EHC Red Bull des US-Slangworts, das man wohl mit leichtfüßigem Erfolgsselbstverständnis übersetzt: "Wir müssen unseren Swag wiederfinden und da sind wir dabei."
Hat der dreimalige Meister seinen "Swag" schon wieder zurück nach der heftigen Pleitenserie zur Jahreswende? Nach dem Derby gegen Augsburg bleibt festzuhalten: Jein. Nein, weil der EHC gegen Berlin, Krefeld und Augsburg zu Maloche statt Leichtigkeit greifen musste. Ja, weil der EHC die Spiele wieder gewinnt (und das sogar nach der davor gefürchteten Verlängerung).
Schwere Partie gegen Augsburg
Die Maloche lag am Dienstag anfangs den Schwaben besser. "Jeder kämpft um die Positionen und keiner kann es sich zur Zeit leisten, ein Spiel zu verlieren", erklärte Münchens Trainer Don Jackson hinterher zur "schweren Partie". Augsburg, das auswärtsschwächste Team der DEL, spielt um den Klassenerhalt.
Die Panther gingen giftig in die Zweikämpfe, dominierten die Anspiele und erarbeiteten sich die Chancen. In der 9. Minute kamen sie gar zum Tor, als Colin Campbells Einstocherer über die Linie ging. Doch die Schiedsrichter hatten - Glück für den EHC - da schon abgepfiffen.
Großchancen gab es nur wenige. Augsburg machte gegen die aufkommenden Münchner vor dem eigenen Tor weitgehend dicht. Im Schlussabschnitt ging Augsburg nach 59 Sekunden gar in Front. Verteidiger Scott Valentine nutzte einen Tempogegenstoß, eingeleitet von Vinny Saponaris genialen Drehpass, zum 0:1.
Der EHC kam aber durch einen brillanten Moment Ortegas zum Ausgleich. In der 51. Minute zog er mit Turbo-Schritten von der linken Bande quer, drehte sich Richtung Tor und schoss aus dem Handgelenk ein - 1:1. In der Verlängerung riss der EHC das Spiel mit einem zweiten magischen Moment den Zusatzpunkt an sich.
Frederik Tiffels zuckerte Ben Street einen tödlichen Pass in den Lauf - und der Kanadier vollendete stilgemäß zum 2:1-Sieg. Der EHC hatte nach der ganzen Maloche zweimal doch noch den Swag aufgedreht.
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