Eishockey: So feierte der EHC München seinen Sieg gegen die Eisbären Berlin

Nach dem Sieg gegen Berlin feiert EHC-Torwart David Leggio mit Pferdemaske auf dem Kopf. In der AZ erklärt er die Aktion: „Wir küren nach jedem Spiel den besten Spieler, das war diesmal ich“.
von  Simon Stuhlfelner
„Ich glaube, den Fans hat es gefallen“: EHC-Torwart David Leggio feiert mit Pferdekopf-Maske auf dem Kopf.
„Ich glaube, den Fans hat es gefallen“: EHC-Torwart David Leggio feiert mit Pferdekopf-Maske auf dem Kopf. © gepa pictures/ho

München - Es war der Hingucker bei der Ehrenrunde der Red Bulls nach dem Sieg gegen Berlin: Torhüter David Leggio feierte das 3:2 des deutschen Meisters gegen den DEL-Rekordmeister am Mittwochabend mit einer Pferdekopf-Maske über dem Kopf. Ein verfrühter Halloween-Scherz? Die AZ fragte beim Torhüter des EHC Red Bull München nach, der gegen die Eisbären mit einigen überragenden Paraden glänzte.

„Wir haben kürzlich im Team damit begonnen, nach jedem Spiel den besten Spieler zu küren“, erklärt Leggio, „also denjenigen Spieler, der in diesem Spiel den Unterschied gemacht hat. Wir nennen diesen Spieler ‘horse of the game’ (das Pferd des Spiels, d. Red.). Und Jason Jaffray, der das Pferd beim letzten Mal gewonnen hatte, war so nett, diesmal mich auszuwählen. Also bin ich mit dem Pferdekopf auf die Eisfläche zur Ehrenrunde gefahren, um Spaß mit den Fans zu haben“, so Leggio zur AZ.

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Aber warum ausgerechnet ein Pferdekopf? „Ein Bullenkopf würde vielleicht mehr Sinn machen“, gibt der US-Amerikaner zu, „aber es geht einfach um den Spaß im Team, den wir damit haben. Ich weiß auch gar nicht mehr genau, wie das entstanden ist. Aber ein Pferd ist auch ein kraftvolles Wesen.“

Die kraftvollen Bullen-Pferde brauchten am Mittwoch aber einigen Anlauf, um die Hürde Berlin zu nehmen und die Tabellenführung von den Grizzlys Wolfsburg (die allerdings noch zwei Spiele weniger absolviert haben) zu erobern. Mit 0:2 lagen sie bereits im Rückstand, ehe Mads Christensen (30. Minute), Brooks Macek (34.) und Youngster Andreas Eder (36.) mit ihren Toren innerhalb von nur vier Minuten und 19 Sekunden die Partie drehten. Für den 20-jährigen Eder war es sogar sein erstes Tor in der DEL. „Ein Wahnsinns-Gefühl. Die ganze Arbeit der letzten Monate zahlt sich aus“, schwärmte der gebürtige Tegernseer.

Weltklasse-Parade rettet den Sieg

Und dann, kurz vor Schluss, kam der große Auftritt von Leggio. Als 13 Sekunden vor dem Ende Berlins Darin Olver vor Leggios Tor freigespielt wurde, hatte der das leere Tor vor sich. Doch Leggio streckte im letzten Moment seinen Torwartschläger noch einmal aus, kratzte so den Puck von der Linie. Eine Weltklasse-Parade! „Ich habe aus Verzweiflung einfach meinen Stock ausgestreckt und habe Glück gehabt, dass der Puck meinen Schläger getroffen hat“, beschreibt Leggio die spektakuläre Szene, mit der er den Red Bulls den Sieg rettete.

Aber war das wirklich nur Glück oder auch Können? „Ein bisschen von allem“, sagt Leggio. „Der Schlüssel liegt darin, den Puck niemals aufzugeben, du musst immer versuchen, den Safe zu machen, auch wenn die Lage noch so aussichtslos erscheint. Und dann brauchst du halt auch jede Menge Glück.“

Der Lohn: Die Pferdekopf-Maske bei der Ehrenrunde. Wie er sich dabei gefühlt hat? „Es war sehr heiß da drunter und ich konnte nur schlecht sehen“, erklärt Leggio, „aber immerhin konnte ich die Fans hören. Und ich glaube, ihnen hat es gefallen.“

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