Eishockey Gala: Die ersten Titel für den EHC sind da

Der EHC Red Bull München heimst bei der Gala des deutschen Eishockeys gleich vier Titel ein. Das Team sowie Keith Aucoin und Yannic Seidenberg werden geehrt. "Eigentlich unglaublich, oder?"
von  Johannes Schnabl
Stürmer und Bester Spieler des Jahres: Keith Aucoin vom EHC Red Bull München
Stürmer und Bester Spieler des Jahres: Keith Aucoin vom EHC Red Bull München © DEL / City-Press GmbH

Straubing - Erfolg kann anstrengend sein: Das müssen die Nationalspieler vom EHC Red Bull erfahren. Bis zu 50 Hauptrundenspiele und ein Olympisches Turnier stecken den sieben Münchner Silberbuam in den Knochen, am Mittwoch starten die Playoffs. Und dazwischen? Da hecheln Yannic Seidenberg, Danny aus den Birken, Frank Mauer, Patrick Hager, Dominik Kahun, Daryl Boyle und Brooks Macek von Termin zu Termin, von Ehrung zu Ehrung.

"Natürlich ist es schön, geehrt zu werden, diese Wertschätzung zu erfahren. Aber allmählich sind wir froh, wenn es wieder nur um Eishockey geht", sagte Kahun am Samstag in Straubing. Da fand die große Gala des deutschen Eishockeys statt. Ein letzter Termin. Noch einmal mussten die Jungs von Bundestrainer Marco Sturm ihre Silbermedaillen präsentieren, nochmal viel Applaus und ganz viel Lob. Nicht das ganze Nationalteam schaffte den Weg nach Niederbayern, aber wie in Pyeongchang stellten die EHCler auch beim Gala-Dinner den größten Block. Nicht ohne Grund.

Denn die DEL vergab - gemeinsam mit "Eishockey News" - die Auszeichnungen an die Besten der regulären Saison. An den Hauptrundensieger etwa: den EHC Red Bull München. Oder an Seidenberg. Der EHC-Star wurde zum besten Verteidiger gekürt. Und das, obwohl der 34-Jährige bis zu dieser Saison offiziell Stürmer war. "Eigentlich unglaublich, oder?", sagte der Allrounder.

Noch emotionaler wurde Seidenberg im Gespräch mit der AZ: "Ich hab auf der Fahrt viel nachgedacht. Als ich vor drei Jahren nach München gekommen bin, hatte ich keine Meisterschaft gewonnen. Da dachte ich irgendwie: Okay, das war's jetzt. Und nun steh ich hier, bin zweimal Meister und habe die Silbermedaille um den Hals."

Abschließend richtete er seinen besonderen Dank an seine Frau Amelie. "Sie ist immer für mich da, hält mir den Rücken frei, sorgt zu Hause für unsere drei Kinder. Daher gehört ein großer Teil meines Erfolges ihr."

Gleich doppelt räumte Aucoin ab. Der Stürmer des EHC gewann die Auszeichnung "Stürmer der Saison" und "Spieler der Saison". "Diese Auszeichnungen bedeuten mir sehr, sehr viel. Aber ich verdanke das dem gesamten Team. Ich habe hier zwei Meisterschaften gewonnen; profitiere unglaublich von meinen Mitspielern", sagte der 39-Jährige der AZ.

Mal wieder leer aus ging Trainer Don Jackson. Der Double-Meister-Coach musste den Preis für den Trainer des Jahres Thomas Pospiesch überlassen. Der Coach der Pinguins Bremerhaven führte das jüngste Team der Liga zweimal in Folge in die Playoffs - und das mit einem Mini-Etat. Die Möglichkeit zur sportlichen Revanche gibt es schon am Mittwoch (19.30 Uhr). Dann begegnen sich Coaches im ersten Viertelfinal-Spiel der Playoffs in der Olympia-Eishalle. Schon vergangene Saison kam es zu diesem Playoff-Duell. München gewann alle vier Spiele der Best-of-seven-Serie.

Trotzdem "kein leichter Gegner" , sagt Seidenberg, "da müssen wir unser bestes Eishockey zeigen." Erfolgreiche Playoffs vorausgesetzt, winkt für die Münchner das Titel-Triple, ein Erfolg, der zuletzt den Eisbären Berlin gelang - übrigens unter Trainer Jackson. Ob er dann mal Trainer des Jahres wird?

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