Eishockey: EHC-Profi Konrad Abeltshauser im AZ-Interview

Konrad Abeltshauser wechselte Anfang 2016 zum EHC Red Bull München. Der 24-Jährige fehlte in der erfolgreich gestalteten Finalserie der Vorsaison allerdings verletzt.
AZ: Don Jackson, der Trainer des EHC Red Bull München, war nach dem Punktverlust beim 2:1 nach Verlängerung über Schwenningen richtig geladen. Wie lange dauert es bei ihm, bis er sich wieder beruhigt, Herr Abeltshauser?
KONRAD ABELTSHAUSER: Das kam einfach aus der Emotion heraus, weil wir diesen Punkt so leichtfertig hergegeben haben. Wir haben uns alle geärgert, Don eben auch. Aber am nächsten Tag war er dann schon wieder ganz der Alte, hat unsere Fehler analysiert.
Immerhin läuft es bei Ihnen persönlich gut, Sie, eigentlich ein Verteidiger, waren der Topscorer des EHC.
Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich das jemals vorher war. Aber wir haben so viel brutale Offensivkraft, dass es nur eine Frage der Zeit war, dass mich einer überholt. Aber schön war’s trotzdem. (lacht)
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Auch privat läuft es bei Ihnen, Sie haben sich verlobt.
Stimmt. Ich bin mit Erica jetzt vier Jahre zusammen, ich habe sie in meiner Zeit in Kanada kennengelernt. Aber ich habe ihr immer gesagt, eines Tages kehre ich zurück, ich genieße es, die Welt zu sehen, aber mein Herz ist hier. In Bayern, bei meiner Familie. Und auch ihr ist Brauchtum sehr wichtig. Sie ist zum Beispiel sehr geschickt beim Nähen, hat sich schon drei Dirndl ganz allein selber gemacht.
Der Heiratsantrag war ein echter Konrad Abeltshauser. . .
In Nordamerika ist die Verlobung eine große Sache, also habe ich mir gedacht, wenn ich es mache, dann noch größer als die das dort handhaben. Ich habe dann viel überlegt, alles niedergeschrieben. Ich hatte viele Ideen, manche habe ich dann aber lieber wieder verworfen, weil sie zwar ein Spaß waren, aber dann doch vielleicht nicht so romantisch.
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Dann öffnen Sie doch mal Ihr romantisches Herz.
Mei, ich habe das alles in eine Schnitzeljagd verpackt. Los ging’s mit einem Frühstück, bei dem ich verschwunden bin und nur einen Brief hinterlassen habe mit dem ersten Hinweis. Hinter unserem Bauernhof ist ein Moorweiher, da musste sie dann rausrudern und eine Flaschenpost finden, dann musste sie in unseren Stadl, wo sonst die Bulldogs stehen, da hatte ich ein Luftballonherz steigen lassen, das musste sie mit Pfeil und Bogen runterschießen. So wie Amor eben, da waren dann Puzzleteile drin. Und noch vieles mehr.
Wir sind ganz Ohr.
Es war ganz viel. Ich habe ein Video gedreht, wo man mich sieht, wie ich ein Schloss als Zeichen der Liebe an der Brücke in Köln anbringe und den Schlüssel wegwerfe. Dann habe ich das Schild von der Kneipe in Halifax, wo wir uns kennengelernt haben, nachgebaut, mit dem Bulldog hochgezogen und drunter war eine Kloschüssel. Sie musste dann den Schlüssel reinwerfen. Geendet hat alles am Herzogstand oben am chinesischen Pavillon. Und jetzt sind wir schon groß dabei, die Hochzeit für nächsten Sommer zu planen.
Was hat Sie denn eigentlich zu Ihren verschiedenen Bartversionen der letzten Monate gesagt. Von Voll- bis Schnurrbart war alles vertreten.
Am Anfang hat sie noch gelacht, aber mit der Zeit ist ihr das vergangen. Sie hat sich schon sehr Freude, als der Bart dann runterkam.
Sie sprachen Halifax an, der Ort ist berühmt. . .
. . . weil da der Friedhof der Titanic ist. Dort wurden die Toten der Katastrophe beerdigt. Wie gesagt, es ist toll, die Welt zu sehen und auch solche Orte.
Von Ihnen gibt es ja auch das Bild, wie Sie in Anlehnung an die Kult-Serie "Game Of Thrones" auf einem Thron aus Eishockeyschlägern sitzen.
Das sieht super aus. Aber ich muss gestehen, ich kannte die Serie kaum. Ich bin überhaupt kein Fernsehtyp. Ich hatte auch als Kind nie Videospiele oder so. Mir war es immer wichtiger mit Menschen zusammen zu sitzen und zu reden. Im Team gibt es schon viele, die gerne Internet-Games spielen. Dafür ist mir die Zeit zu schade. Ich selber bin lieber in der Natur, das gibt mir mehr. Aber ich verbiete es den Jungs auch nicht. (lacht)